from
FASA 7325 „Missions “
Irgendwann xxxx: (gespielt am 7.7.2002)
Cast of
Shadows:
Serious Sam
Samurai, Norm
|
Gimli
Schamane, Gnom
|
Xanatos
Magier, Elf
|
KitKat
Taxifahrer, Norm, Inder
|
Fastblade
Samurai, Elf
|
Blotch
|
Prolog:
Seit der
Entführung des jungen Orkmädchens sind nur wenige Tage vergangen. Sam hat sich
seit seinem Klinikaufenthalt nicht mehr gemeldet und bringt wohl die Nuyen
unters Volk.
Inzwischen
hat sich auch Fastblade im „XYZ“, der Kneipe des Schiebers Old Spice,
blicken lassen und beäugt etwas missmutig den neuen Fahrer des Teams, den
angehenden Runner KitKat, hauptberuflicher Taxifahrer in Diensten der Seattle
Metropolitan Transport Authority.
Tag-1:
“Ein Anruf”
Erneut
ruft der Schieber das Team zusammen und bittet sie um 20:00 in das Restaurant
der Space Needle. Erneut eine sehr gediegne Atmosphäre zum Auftakt eines
Schattenlaufs, aber immerhin weis man ja nun, woher man die besseren Klamotten
bekommt. Wie gewohnt verläuft der Rest des Tages ruhig und die Runner machen
noch die eine oder andere Besorgung.
Tag-2: „Das Treffen“
Wie schon
bei ihrem ersten Run, haben nicht alle Runner einen fahrbaren Untersatz und da
sich kein Rigger gefunden hat, behilft sich das Team aus andere Weise. Fastblade
und KitKat haben die wenigsten Probleme; ihre Motorräder bringen sie auch im
dichten Verkehr rasch ans Ziel, nur leidet der Smoking etwas unter dem Outfit.
Die beiden Zauberer Xanatos und Gimli dagegen müssen sich mal wieder von einem
Yellow Cab chauffieren lassen – mal gut, dass das der Johnson nicht gesehen
hat.
Pünktlich
eine halbe Stunde zu früh warten dann alle im Foyer des Restaurants und
irgendwie beschleicht sie das Gefühl, gar kein Erkennungszeichen ausgemacht zu
haben. Ein paar Minuten nach 20:00 Uhr erscheint dann ein schmächtiges Kerlchen
etwa Mitte Zwanzig und bittet die Gruppe, ihm zu ihrer Verabredung zu folgen.
Auf dem Aussichtsbalkon auf der ersten Etage hat ihr Johnson ein Separée mit
atemberaubenden Blick auf Seattle reserviert.
Entgegen
der sonst üblichen Verschleierungstaktiken ist ihr Gegenüber erstaunlich
offen. Der große Angloamerikaner stellt sich als Captain Steve Basco von Lone
Star Services vor; Abteilung Organisierte Kriminalität. Das Treffen scheint ihm
sichtlich unangenehm, doch er schildert gerade heraus ihren Auftrag.
Ein
gewisser Sgt. Franco Tanner, Undercover-Ermittler ist mit seiner Meldung überfällig
und als Basco Verstärkung anfordern wollte, wurden ihm von seinen Vorgesetzten
Knüppel in den Weg gelegt. Da Tanner ein guter Freund von ihm ist, und ihm an
der Aufklärung des Falles einiges liegt, sieht er sich gezwungen, ein
Schattenteam anzuheuern.
Die
Runner sollen a) Tanner finden und b) die Ermittlungen wenn möglich zu einem
Ende führen. Der Fall an dem der Ermittler gearbeitet hat, dreht sich um die
„Futuremen“, eine Gruppe gut organisierter und eingespielter Gangster, die
seit einigen Monaten die Innenstadt und die Randbezirke unsicher machen. Bislang
ist es dem Star und seinen Ermittlern nicht gelungen, die Gruppe zu infiltrieren
oder auch nur den kleinsten Hinweis zu bekommen.
Tanners
letzte Meldung besagte, dass er sich in einer Schattenklinik namens „Chez Cuca“
umsehen wollte und Basco kann ihnen noch die Adresse des Hotels geben, wo er
wahrscheinlich untergetaucht ist, das „Lion’s King“ in Redmond. Dazu ein
Holobild von irgendeiner internen Feierlichkeit und einen Vorschuss in Höhe von
3.000 Y pro Nase auf beglaubigten Credsticks. Fastblade kann den Johnson noch um
ein paar Prozente höher handeln und man einigt sich schließlich auf eine
Endsumme von 9.000 Y pro Runner.
22:30
- Redmond Center – „Lion’s King“ Hotel
Wie üblich
zeigt das Team eine zielsuchende Hektik um schmeißt sich sofort in den Auftrag.
Bereits um kurz nach zehn fährt Fastblade mit seinem Bike vor und der junge
Inder KitKat tauscht seine Maschine gegen einen PickUp, bei dem auch der Gnom
und Xanatos mitfahren können.
Das Hotel
liegt in einem C-Klasse Bezirk und sieht halbwegs ordentlich aus. Der Supermarkt
nebenan hat noch geöffnet und auf den Strasse tummeln sich noch hier und da ein
paar Passanten. Die Umgestaltung des Zentrums von Redmond hat wirklich was
gebracht. Aber das ist hier Nebensache. Der gut aussehende Elfensamurai schenkt
dem Portier sein unschuldigstes Lächeln, schiebt ein paar Nuyen über den
Empfang und präsentiert ihm das Holobild von Srgt. Tanner. Nachdem er die
Bestechung auf 200 Y aufgestockt hat, wird sein Gegenüber gesprächiger und
Fastblade kann ihm die Zimmernummer 215 entlocken.
Anschließend
holt der Elf noch KitKat ab und beide begeben sich nach oben. Gimli wechselt in
den Astralraum über und folgt ihnen, Xanatos hält auf der Straße Wache. An
der Tür angekommen sieht das Kartenschloss ziemlich robust aus und nach Gimlis
erster astraler Durchsuchung ist das Zimmer dahinter leer. Er projiziert sich
kurz in der realen Welt und teilt den beiden Kollegen dies mit.
Xanatos,
der es im Wagen nicht länger ausgehalten hat, kommt gerade die Treppe hinauf,
als der andere Elf sich seinen Fuß bei dem Versuch, die Tür einzutreten
prellt. Da stellt sich der Taxifahrer schon besser an. Mit wenig Lärm gibt das
Schloss unter dem gezielten Tritt des Inders nach - nur gut, das bei dieser
subtilen Vorgehensweise kein Alarm ausgelöst wird.
Die Bude
von Tanner ist ein mittleres Chaos. Pizzaschachteln und Reste von Soyburgern
zieren den Teppich und das Bett. Entweder ist der Agent wirklich ein soziales
Chamäleon, oder einfach nur ein Schwein. So, oder so. Tanner ist nicht da. Nach
längerer Suche entdeckt Fastblade einen Taschencomputer, der allerdings durch
ein Passwort geschützt ist. Er kontaktiert XYZ, einen befreundeten Decker und hängt
das Gerät an die Telekomdose. Nach zwanzig langen Minuten ist der Zugang frei
und der Elf um weitere 400 Y ärmer.
Xanatos
hat inzwischen in der Dusche eine eklige Masse aus dem Abfluss gezogen, in der
er genug Haare vermutet, um dem Gesuchten notfalls mit ritueller Magie auf die
Schliche zu kommen.
Unterdessen
studieren die anderen Runner den Inhalt des Computers. Tanner war doch einigermaßen
fleißig und hat eine Liste von 15 Straßennamen zusammengetragen, von denen
allerdings kein einziger wirklich einen Aha-Effekt auslöst. Es gibt einfach zu
viele Spikes, Hot-Roads, Blades und wie sie alle heißen. Interessanter ist da
der OP-Termin im „Chez Chuca“, der für vorgestern vermerkt ist. Das Team
hat endlich eine weitere Spur und verlässt unter den unter den erstaunten
Blicken des Portiers zielstrebig das Hotel.
23:30
– Redmonder Norden – Geschäftsblock mit dem „Chez Cuca”
Leider
hat sich die durchgehende Öffnungszeit auch im Amerika des 21. Jahrehunderts
noch nicht flächendeckend durchgesetzt und so stehen die Runner vor der
verschlossenen Tür des Bodyshops und begutachtend missmutig die LCD-Anzeige,
auf der ihnen die Öffnungszeiten zwischen 8:00 und 18:00 präsentiert werden.
Das reicht Fastblade; er hat genug von dem Abend und gönnt sich erst einmal
eine kleine Pause.
Der Block
beherbergt auf der Frontseite aber zwei weitere Geschäfte, die noch geöffnet
haben. Rechter Hand ein Restaurant und zur Linken einen Musikladen. KitKat zuckt
kurz mit den Schultern und probiert dort sein Glück. Zwischen den alten CDs,
antiken LPs und Bändern stapeln sich Unmengen von Soundchips legaler und
illegaler Natur und ein junger Koreaner, der dem Taxifahrer lächelnd begrüßt.
Nach einem Schwätzchen über diverse Interpreten lenkt KitKat das Gespräch so
langsam auf den Bodyshop, doch der Verkäufer kann nichts besonderes berichten.
Der Themenwechsel zu Sgt. Tanner ist dagegen erfolgreicher. Nachdem einige Chips
und Tapes für 200 Y den Besitzer gewechselt haben kann der Koreaner bestätigen,
dass der
Typ auf dem vorgezeigten Holobild vor ein paar Tagen mal da war und sich nach
dem „Chez Cuca“ erkundigt hat.
Unterdessen
hat Gimli seinen weltlichen Körper verlassen und durchstreift den Laden im
Astralraum. Die Aura des Verkäufers zeigt eine ruhige Gelassenheit und die
Unterhaltung mit KitKat scheint ihm Spaß zu machen. Im hinteren Bereich findet
der Gnom einige kleine Räume und eine Kellertreppe, die allerdings von einem
Watcher bewacht wird. Um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen zieht sich
der Schamane dann wieder zurück.
Das Team
trennt sich anschließend wieder und man vertagt sich angesichts der späten
Stunde auf den nächsten Morgen gegen 8:00 Uhr – jedenfalls für die, die dann
schon wieder wach sind. Xanatos hat dagegen vor, die Nacht mit Beschwörungen zu
verbringen. Sowohl ein Luft-, als auch ein Feuerelementar beabsichtigt er zu
seiner Hilfe herbei zu rufen. Dies wird etwas Zeit benötigen und er
veranschlagt etwa 15:00 Uhr des nächsten Tages, bis er für den nächsten
Einsatz bereit sein wird.
Tag-3: „Die Action“
08:00
– Redmonder Norden – Geschäftsblock mit dem „Chez Cuca”
Fastblade
hat sich in Schale geworfen und steht pünktlich zu Geschäftsbeginn auf der
Matte der vermeintlichen Schattenklinik - von den anderen Runnern ist weit und
breit keine Spur, dazu es es noch zu früh am Tag. Der charmante Elf dagegen fängt
die Assistentin förmlich vor der Tür ab und verwickelt die ebenso forsche wie
bezaubernde Lindy in ein unverfängliches Kundengespräch. Allerdings lässt sie
sich nicht so einfach wie gehofft um den Finger wickeln und so täuscht der
Samurai dann wirkliches Interesse an technischen und optischen Modifikationen
vor.
Das
blonde Gift führt dann auch eine Voruntersuchung an dem Elfen durch und scannt
die vorhandene Headware, da Fastblade sich für eine Aufwertung seine Cyberohren
entschieden hat. Da Gespräch mit dem Doktor kann schon um 14:00 stattfinden und
so flirten die beiden noch etwas bis der Samurai dann wieder geht.
Anschließend
unterzieht er die nähere Umgebung etwas und schlendert durch die Seitengasse,
die neben dem Restaurant nach hinten führt und in einem Hinterhof mündet. Dort
liegt in der einen Ecke der unvermeidliche Berg Müll herum und versperrt etwas
die Sicht auf die umlaufende Laderampe an der Hinterwand der Geschäfte.
Zwischen dem Müll entdeckt der Elfensamurai zwei Squatter und befragt sie unter
Zuhilfenahme eine kurzerhand gekauften Flasche Schnaps zu der Klinik. Es kommt
nicht viel dabei heraus. Immerhin haben die armen Kerle vor etwa drei Tagen ein
halbes Dutzend komischer Typen am hinteren Eingang der Klinik gesehen.
14:00
– Redmonder Norden – Im Bodyshop „Chez Cuca”
Fastblade
ist pünktlich und wird mit einem auffordernden Lächeln von Lindy empfangen.
Die nette Assistentin füllt noch einige Formulare aus und führt den Elfen dann
in den Kellerbereich, wo sich augenscheinlich die eigentlichen Klinikräume
befinden. Der Samurai geht einen hellgrauen, schmucklosen u-förmigen Gang
entlanggeführt und wartet kurz vor der Zimmertür des Doktors. Am anderen Ende
des Us fällt sein Blick auf das verspiegelte Visier einer Schutzrüstung, in
der eine offensichtliche humorlose Wache steckt. Bevor sich der Elf darüber den
Kopf zerbrechen kann, öffnet sich die Tür und Dr. Chuca bittet seine
Kundschaft in das Büro.
Die
beiden nehmen sich eine Stunde Zeit und am Ende hat Fastblade einen OP-Termin für
den übernächsten Tag und soll Cyberohren mit allem Schnick-Schnack verpasst
bekommen. Lindy holt den Runner dann wieder ab und nach ein paar weiteren
Minuten des vertieften Flirts hat der Elf seine Verabredung mit der Schnecke,
die er um 21:00 Uhr vor ihrer Haustür abholen soll.
Während
der Samurai den Termin klarmacht hält KitKat oben auf der Strasse die Augen
auf. Plötzlich traut er diesen nicht mehr ganz, denn auf der anderen Straßenseite
kommt gerade Tanner aus einem Soyburger Bunker und biegt um die Ecke. Der Inder
nimmt die Verfolgung auf und erwischt den Elfen per Com gerade noch rechtzeitig,
als dieser grinsend aus der Klinik marschiert. Rasch ist man sich einig, den Cop
zur Rede zu stellen und während der Taxifahrer Tanner verfolgt, schwingt sich
Fastblade auf sein Bike und düst geradewegs zum Hotel, wo er sich am Portier
vorbeischleicht und im Zimmer 215 wartet.
Inzwischen
hat sich auch der Rest des Teams aus dem Schlaf erhoben und wartet in der Nähe
des Hotels. Xanatos ruft sein beschworenes Luftelementar herbei und übernimmt
die astrale Wache, die anderen halten die Straße im Auge.
15:30
- Redmond Center – „Lion’s King“ Hotel
Tanner
schlendert unbekümmert in das Hotel und grüßt gedankenverloren den Portier.
Oben am Zimmer angekommen stutzt er kurz und tritt dann rasch ein und schafft
es, den wartenden Samurai zu überraschen. Schneller als dieser hat er eine Colt
Manhunter in der Hand und zielt auf den etwas betreten wirkenden Elfen. Doch
ohne magische Rückendeckung ist der Cop hoffnungslos unterlegen und der
manifestierende Luftelementar hüllt Tanner in eine Wolke betäubender Gase.
Einige
Zeit später wacht der Cop wieder auf und die Runner erzählen die ganze Story.
Tanner wirkt etwas verstört, also zückt Fastblade die Karte mit Lt. Basco’s
Nummer und ruft ihren Johnson an. Nach einigen vernehmlichen Weiterleitungen hat
er Tanner’s Chef in der Leitung und schildert kurz die Geschehnisse und das
Tanner sich hat unters Messer legen lassen und deshalb einige Zeit aus dem Spiel
war.
Tanner
selbst hat einen heißen Kontakt hergestellt und will noch am selben Abend zu
einem Treffen mit einem vermeintlichen Mitglied der Futuremen. Der Gangster will
ihn bis 22:00 Uhr kontaktieren und er hätte das Team gern als Rückendeckung
dabei. Basco weist die Runner an, Punkt b) ihres Jobs zu erfüllen und
verabschiedet sich dann wieder. Das Team traut der Geschichte nicht ganz, nimmt
den Auftrag aber an und macht es sich gemütlich. Die Zeit bis zum Abend wird
man schon rumbringen und Fastblade hat ja noch ein Date.
21:00
– Bellvue – Orchard Garden Condomium
Fastblade
fährt äußerst pünktlich vor und Lindy erwartet ihn schon an der Haustür.
Forsch bestimmt sie das Programm des abends und schlägt vor: Essen, Trideoplex,
... Da Fastblade noch einen anderen Termin hat, stimmt er zwar zu, redet ihr
aber das Trid charmant wieder aus. Der Trip führt zu einem der teureren
Koreaner in der Gegend und die beiden scheinen sich gut zu verstehen. Leider
weicht sie jeden Versuchen, etwas über den Doc in Erfahrung zu bringen gekonnt
aus. Der Elf erfährt nur, dass sie ist auch leicht vercybert ist, in der
Hauptsache Talentleitungen und Simware und das der Doc wirklich gute Arbeit
leistet.
In einer
Pause – Lindy ist auf der Toilette – ruft ihn das Team an und informiert
ihn, dass er spätestens um 23:00 Uhr wieder auf der Matte zu stehen hat. Als
die Assistentin wieder zum Tisch kommt zahlt Fastblade und löhnt nette 240,- Y.
Danach geht es flugs zur Wohnung der Blonden und dort landen beide nach kurzer
Zeit im Bett. Gegen 22:30 zeiht sich der Samurai wieder an und begibt sich zu
den anderen Runnern. Viel Informationen hat er nicht bekommen, aber wenigstens
seinen Spaß.
22:05
- Redmond Center – „Lion’s King“ Hotel
Die
warten schon den ganzen Abend genervt auf Tanners Bude und harren der Dinge.
Sein mysteriöser Kontakt meldet sich erst verspätet und macht das Treffen für
23:00 Dingfest. Sie sollen in ein altes Lagerhaus hinter der Gärtnerei in der
Fall City Road kommen. Nur Tanner und zwei Begleiter. Ok, soweit ist alles
geregelt und das Team informiert Fastblade. Man verabredet sich zum Treffen in
der Nähe der besagten Gärtnerei und checkt zum letzten Mal die Waffen durch
– irgendwie liegt da etwas arges in der Luft.
23:10
- Redmond – Fall City Road / Sahalee Way - Gray Barn Garden Center
Die
Runner kommen pünktlich an dem besagten Lagerhaus an und beobachten vorweg die
Szenerie. Das Gebäude hat einen L-förmigen Grundriss, auf der freien Fläche
steht eine dreistöckiges Wohnhaus – beide sehen verlassen aus. Gimli nimmt
sie die Sache im Astralraum zur Brust und kann ebenfalls nichts besonderes
feststellen. Die Büroräume werden scheinbar noch benutzt und mindestens eine
der Etagen ist bewohnt. Das Lagerhaus selber ist dunkel und verfügt über zwei
große Tore die sich fast genau gegenüber liegen. Von der Seite der Runner aus
entsteht zwischen dem Wohn- und dem Gärtnereigebäude ein Gang zu einem der
Tore, das andere führt auf eine parallel verlaufende Straße hinaus.
Das Team
wartet einige Minuten und nachdem sich hier kein Hinterhalt anzubahnen scheint,
drängt Tanner auf das Treffen. Schließlich hat er dafür einiges an Zeit
investiert. Mit ihm zusammen werden die beiden Elfen Fastblade und Xanatos in
das Lager gehen. Der Magier ruft seine beiden Elementare zu sich und befiehlt
ihnen, sich bereitzuhalten. Gimli hält weiter Wache im Astralraum und überlässt
die Obhut über seinen Körper KitKat. Blotch, der Troll, hat sich in der
Seitengasse postiert und hält beobachtet die Rückseite. Der Gnom bemerkt kurze
Zeit später drei Gestalten, die sich der Rückseite nähern und fährt
kurzzeitig in seinen Körper zurück und gibt grünes Licht. Tanner und seine
Begleitung gehen langsam durch die Gasse zum anderen Tor und im fahlen Licht der
Straßenbeleuchtung bauen sich die zwei Dreiergruppen etwa in 5 m
Entfernung von einander auf.
Während
Tanner in der Mitte steht, flankiert von Fastblade zur Rechten und Xanatos zur
Linken, postiert sich ihm gegenüber ein Troll mit zwei Schlägern, darunter
ebenfalls ein Elf der dem Magier gegenüber steht. Der Cop und der Troll
scheinen sich zu kennen, den beide begrüßen sich mit Namen. „Hoi
Tanner“ – „Hoi Mike“. Dann zieht die Gegenseit plötzlich ihre
Waffen und legt auf die Runner an ... und leider nur auf die Runner, denn der
vermeintlich gute Cop richtet seine Browning Max-Power ebenfalls auf den
Elfenmagier an seiner Seite.
Fast
synchron bewegen sich die beiden Elfensamurai auf der jeweils rechten Seite
ihrer kleinen Formationen. Fastblade feuert seinen Predator II ab und erwischt
den Troll böse im Unterleib woraufhin dieser mit einem Ächzen zu Boden geht,
um im Fallen seinerseits auf den Elfen zu schießen. Er erwischt ihn, doch die
Panzerjacke hält das gröbste auf und der zweite Schuss aus dem Predator
eliminiert die Gefahr aus dieser Richtung ein für alle Mal.
Der
gegnerische Samurai macht seiner Zunft alle Ehre und überwindet die wenigen
Meter zu Xanatos in Sekundenbruchteilen und schwingt eine bedrohlich blitzende
Katana in Richtung des hermetischen Magiers, der nur wie gebannt dasteht und
sich seinem Schicksal ergeben muss. Doch irgendein freundlicher Gott hält seine
schützende Hand über diesen. Mitten im Hieb, der den Runner wohl von der
Schulter bis zum Schritt geteilt hätte, bricht der Haltebolzen im Heft und die
Klinge des Schwertes saust nur Millimeter an Xanatos Kopf vorbei in die
Dunkelheit. (Anm.: Regel der Eins; alle 5 Fertigkeitswürfel zeigten eine
„1“, die fünf Poolwürfel waren alles Erfolge, upps) Der Angreifer ist darüber
zwar ziemlich perplex, aber nicht genug um nicht anderweitig weiter zu kämpfen.
Ein gezielter Tritt aus der Drehung heraus trifft dort wo die Klinge hätte
aufsetzen sollen und hinterlässt eine schartige Blutspur im Gesicht des
Zauberers. Dieser fängt sich zudem noch eine Kugel von Tanners Max-Power und
einen Streifschuss aus dem Predator des dritten Manns ein. Bevor er alles
richtig realisieren kann, ist Xanatos übel verletzt und einer der Gegner liegt
tot am Boden.
Von der
Schüssen und Blitzen in der Dunkelheit des Lagerhauses aufgeschreckt stürmen
der Troll auf seiner Seite und Gimli und KitKat auf der anderen Seite zur Hilfe.
Fastblade wirft sich hinter einen Kistenstapel und sucht in der Dunkelheit
Deckung und zieht seinen Medkit aus dem Mantel und legt es neben sich ab.
Xanatos
kommt nicht dazu, sich in Deckung zu begeben, denn die beiden anderen bedrängen
ihn nach wie vor. Zwar kann er den Hieb des Elfen blocken, doch der Predator
trifft nun besser und fetzt ihm fast das Knie weg. Unter Schmerzen befiehlt der
Magier seine beiden Elementare zu sich die ihren Meister dann auch retten können.
Tanner fällt vom Üblen Atem des Luftelementar gefällt zu Boden und der dritte
Schläge geht in den Flammen des zweiten Elementargeistes auf; der letzte der
Gegner wird zeitgleich von einer .45 Magnum aus Fastblades Predator II zu seinen
Vorfahren geschickt.
In der
kurzen Kampfpause hechtet dieser zum Troll und hängt ihm das MedKit an um ihn für
spätere Verhöre am Leben zu erhalten. Inzwischen nähern sich die anderen
Runner im Laufschritt dem Gebäude. Gimli, der Gnom, fällt dabei sichtlich zurück
und KitKat bleibt auf gleicher Höhe um dem Schamanen Deckung zu geben. Kaum
sind sie tiefer in der Gasse als plötzlich in ihrem Rücken zwei weitere Gegner
auftauchen, darunter ein Troll. Mit letzter Kraft hechten beide in den Schutz
des Lagerhauses und rollen sich hinter einigen Kisten ab.
Von der
anderen Straßenseite erhalten die Gangster ebenfalls Verstärkung. Drei weitere
Gestalten nähern sich im Laufschritt der Tür, darunter ein Ork und ein Zwerg. Blotch
hat die Tür auf dieser Seite nur wenige Augenblicke vorher erreicht und
orientiert sich erst einmal in der Dunkelheit und sucht seine Freunde.
Mit einer
Uzi III Maschinenpistole im Anschlag betritt der Ork das Lagerhaus und wird
von Fastblades Kugeln im Empfang genommen, die die Panzerung des Ankömmlings
aber nicht durchdringen können. Mit einem missmutigen Grunzen schwenkt dieser
die Waffe herum und deutet auf den Elfen. Plötzlich sitzen die Runner in der
Falle. Von beiden Seiten werden sie schwer bedrängt und ein Back-Up-Team ist
nicht in Sicht.
Da der
Ork den Elfensamurai hinter den Kisten nicht richtig sehen kann nimmt er das größte
Ziel ins Visier: Blotch, der sich noch nicht richtig entschließen konnte,
wohin er seine Waffe richten soll. Doch die 9mm Geschosse verursachen nur
ein paar Dellen im Kevlar II des Trolls. Schlecht, ganz schlecht dagegen
erwischt es den Gnom. Gimli hat sich auf der anderen Seite in Deckung geworfen
und ruft gerade sein Totem Leopard zur Hilfe als in der südlichen Gasse eine
Sturmschrotflinte aufbellt. Der feindliche Troll hat grob in die richtige
Richtung gezielt und die Geschossgarbe der Enfield AS-7 zerfetzt Blumentöpfe,
Obstkisten und den Schamanen, der schwer verletzt von den Füßen gerissen wird.
Der
andere Gegner in der Gasse hat sich hinter einem Container verschanzt und feuert
durch das offene Tor auf den Taxifahrer, der sich ebenfalls nur in letzter
Sekunde verschanzen konnte. Doch die Kugeln der schweren Pistole verfehlen ihr
Ziel, wenn auch nur knapp. KitKat kann dagegen besser zielen und erwischt
seinerseits den Angreifer besser. Gimli beißt die Zähne zusammen und ruft
erneut sein Totem an und mit eiserner Konzentration schleudert er den Gegnern in
der Gasse einen Betäubungsball entgegen, der diese von den Füßen holt und KO
setzt.
Das
Feuergefecht in dem dunklen Lagerhaus entwickelt sich zu einer wilden
Schiesserei. Die Kugeln der Runner scheinen dem inzwischen in der Tür
aufgetauchtem Zwerg nichts anhaben zu können und so wirft Fastblade seine
Pistole zu Boden und feuert aus der Hüfte sein kurzläufiges Ruger Jagdgewehr
auf die Gegner ab. Diese können Xanatos und KitKat noch schwer verwunden, bevor
sie im gemeinsamen Kugelhagel zu Boden gehen.
Während
sich Gimli und Xanatos mit Hilfe ihrer Magie recht gut wieder zusammenflicken können
und auch Fastblades leichte Wunden geschlossen werden, sieht es für den Inder
alles andere als rosig aus. KitKat blutet aus mehreren Wunden und die Behandlung
mit dem MedKit will einfach nicht ansprechen. Immer wieder platzen die Notverbände
auf und die Blutungsstiller zeigen keine Wirkung. Dann gelingt es Gimli die
Blutungen magisch zu versiegeln. Unter einem mürrischen „War’s das schon“
von Blotch brechen die Runner die Erste Hilfe für den Fahrer ab und bringen
ihn zum Wagen. Der Fragende schultert sich Mike, den Troll und Anführer der
Gangster und trottet hinterher. Die beiden Elfen durchsuchen noch rasch die
Gegner und schleifen den verletzten und bewusstlosen Franco Tanner ebenfalls zum
PicUp und werfen die erbeuteten Waffen auf die Ladefläche.
Die Fahrt
zur Klinik XXX von Doc YYY verläuft ohne große Probleme. Xanatos versucht
Captain Basco beim Star zu erreichen, doch dort teilt ihm nur die freundliche
Stimme der Anrufbeantwortung mit, dass man den Cop morgen ab 7:00 Uhr wieder
erreichen könne. Schließlich wird KitKat der Obhut des Strassendocs überlassen;
einer ersten Schätzung nach wird er es überstehen, aber mindestens einen oder
zwei Monate in der Klinik bleiben müssen.
Tag-4: „Nachwehen“
08:00
– Redmonder Norden – Unterschlupf der Runner
Endlich
erwacht Sgt. Franco Tanner aus dem Koma und wird förmlich von den Fragen der
Runner bombardiert. Leider kann er sich außer an die Begrüßung an nichts mehr
erinnern, sein Gedächtnis scheint wie leergefegt. Da die beiden Zauberer zudem
an seine Aura keine Verdächtigen Schwingungen feststellen können, scheint er
auch nicht zu lügen. Frustriert ruft Fastblade dann Captain Basco an und
schildert ihm den Vorfall der vergangenen Nacht.
Dieser
stellt sie vor die Wahl: a) mit dem schon kassierten Vorschuss aussteigen oder
b) weitermachen und die Hintermänner ausfindig machen. Das Team wählt – natürlich
– b) und soll nichts desto trotz erst einmal Tanner bei Basco abliefern. Als
Übergabeort wird der Platz vor der Space Needle gewählt und so geht’s dann
auch weiter.
10:00
– Seattle Downtown – Space Needle
Da das
Team keinen Fahrer mehr hat und die anderen Runner sich weigern, muss der
Elfensamurai auch noch den Chauffeur spielen. Leider hat er mit dem großen
PickUp so seine Probleme und nimmt nach wenigen hundert Metern den ersten
Bordstein mit und kurze Zeit später übersteuert er den Wagen und kracht gegen
eine Begrenzungsmauer. Mit leicht verzogener Spur und einigen Dellen im Kotflügel
erreicht er dann den Parkplatz an der Needle.
Basco und
zwei weitere Cops sind als Straßenarbeiter getarnt und warten mit einem orangen
Van auf den Runner. Tanner wechselt unter den mürrischen Blicken des Captains
den Wagen, dann wechseln Basco und Fastblade einige Worte und man verabschiedet
sich wieder. Auf dem Rückweg nach Redmond sammelt er die beiden Zauberer und
den Troll auf und so fahren sie zusammen wieder zur Schattenklinik von Doc Cuca.
Dort
angekommen trauen sie ihren Augen nicht. Der ganze Block liegt in Trümmern und
selbst der Keller scheint eingebrochen zu sein. Über der Szenerie hängt noch
eine leichte Staubwolke und etliche Wagen der Feuerwehr und des Stars blockieren
die Strasse. Die Runner halten in einer Seitenstrasse und beratschlagen sich.
Scheinbar
war Tanners Spur so heiß, dass die andere Partei sich genötigt sah alle Spuren
zu vertuschen. Was genau die Schattenklinik mit den Futuremen zu schaffen hatte,
wird sich wohl nicht mehr klären lassen und damit hat sich auch das Ziel ihres
Runs in die Einzelteile zerlegt. Fastblade erinnert sich der beiden Squatter im
Hinterhof und schickt Blotch los, etwas Schnaps zu besorgen.
Mit
diesem bewaffnet schleicht er sich von hinten an die Schutthalde heran und
findet einen der beiden unter einem umgekippten Müllcontainer. Nach etlichen
gierigen Schlucken aus der Flasche kann dieser auch noch einige zum Besten
geben. In der Nacht seinen zwei LKW gekommen und hätten an der Laderampe
geparkt. Dann seinen Duzende Helfer ausgestiegen und hätten alles mögliche
darin verstaut. Besonders die Wachen in den roten Rüstungen mit den
Samuraihelmen, die er kurz auf der Ladefläche erblickt hat, hätten ihm Angst
gemacht.
Fastblade
wünscht ihm noch einen guten Tag und verabschiedet sich. Das klingt nach Roten
Samurai und damit nach Renraku. Wie auch immer. Sie sind raus aus dem Spiel,
soviel steht fest. Dem Megakon mit so wenig Anhaltspunkten auf den Fuß treten
zu wollen ist glatter Selbstmord. Einzig die schöne Lindy bleibt als Anhalt.
Doch als der Elf an der Adresse vorfährt ist schon das Namensschild entfernt
worden. Gimli schaut kurz astral in die Wohnung und entdeckt einen mächtigen
Luftelementar, der ihn aber nicht angreift
oder verfolgt. Die Wohnung selber ist verlassen, nur leere Wände. Da war
jemand verdammt fix.
Schließlich gibt sich das Team
geschlagen und der Elf ruft erneut Captain Basco an. Die Rufumleitungen greifen
wieder und scheinbar erreicht Fastblade ihn zu Hause. Der Cop ist natürlich
alles andere als begeistert und hatte wegen seinem Urlaub – er kümmert sich
um Tanner – noch nichts von der Explosion erfahren. Wie schon zu Beginn des
Runs bittet er die Runner um 20:00 Uhr in die Space Needle.
20:00 – Seattle
Downtown – Space Needle, Restaurant
Sie speisen wieder auf der erhöhten
Gallery und kurz vor dem Dessert erreicht ein Anruf aus der Schattenklinik das
Team. KitKat wird es schaffen. Er sei über den Berg, werde aber keine
bleibenden Schäden erleiden.
Basco lässt sich unterdessen
die ganze Story erzählen und zeigt sich generös. Obwohl die Hintermänner der
Futuremen nicht aufgedeckt wurden, erhalten die Runner ihre volle Bezahlung.
Beglaubigte Credsticks zu je 11.000 Y wechseln den Besitzer.
- ENDE -
Epilog:
Der Taxifahrer wird 65 Tage in
der Klinik von XZY verbleiben und nach seiner Heilung den Doc die stolze Summe
von 58.000 Nuyen schuldig sein. Der Rest des Teams ist entweder unversehrt oder
wurde magisch geheilt, bzw. ist so leicht verletzt, dass die paar Schrammen
nicht ins Gewicht fallen.
Gutes Karma: