-
Prolog -
Januar bis
April 2059 – Seattle
Das Team hat
nach seinem Einsatz in Afrika erst einmal die Nase voll von den Schattengeschäft
und nimmt sich eine kleine Auszeit. Der Verkauf der Aktien brachte jedem der
Runner eine gute Stange Creds und so kann man die Zeit einigermaßen überbrücken.
Überhaupt zeigt sich der Plex nicht von seiner besten Seite. Der Winter bringt
viel Regen und dunkle Wolken werfen die Barrens in ein noch düsteres Licht als
sonst.
Xanatos,
der ja aus bekannten Gründen noch etwas länger in Sekondi
geblieben ist, nutzt die Zeit der Rekonvaleszenz zur Steigerung seiner „physical fitness“.
Zusätzlich zu seinem allgemeinen Stärkungsprogramm erhöht er seine
Schnelligkeit (auf 6, 12 Karma, 42 Tage). Er zeigt sich nur noch selten im Old Spice
und besucht ansonsten ab und zu nur seine befreundete Taliskrämerin, um seine
Vorräte aufzustocken.
Gimli,
der Leoparden-Schamane nutzt die Zeit auf seine Weise. Der Gnom hält
Zwiesprache mit seinem Totem und verschließt sich für längere Zeit komplett
von der Außenwelt. Er sinnt nach einem magischen Weg, seine Reflexe denen der
Samurai ebenbürtig zu machen. Der Entwurf der Zauberspruchformel („Reflexe steigern 3“,
Stufe-6, 75 Tage) übersteigt fast seine Fähigkeiten und erst Ende März ist
Leopard zufrieden und gönnt dem Schamanen seinen Erfolg.
Der Zauberspruch
selbst zu erlernen dauert noch weitere 18 Tage (und 6 Karma), aber dann ist es
soweit. Der Initiat entschließt sich dann auch gleich, den Spruch zu
intensivieren und verbindet den Zauberspruch so mit seinen eigenen Aura
(permanent, noch mal 6 Karma).
Den Rest seiner
Zeit verbringt der Schamane mit Übungen, um seine Kunstfertigkeit im Umgang mit
dem Mojo zu schulen. (Hexerei: Spruchzauberei –9, 9 Karma, 95 Tage).
Slitch
trainiert in den dunklen Wintermonaten ihre Stärke (auf 4, 8 Karma, 56 Tage)
und schult sich weiter im waffenlosen Kampf (auf 5, 10 Karma, 70 Tage).
Shorty
braucht nicht viel. Sie verdöst die Zeit vor der neuen Kunstsonne auf der
verglasten Veranda und geht ab und zu an den Schießstand. Ihre Kenntnisse
verbessern sich stetig und erst gegen Ende Mai hat die Menehune genug von der
Ballerei. (Pistolen -6, 12 Karma, 126 Tage).
-
Sind Sie noch Frei ? -
Mo, 21.04.59,
20:15 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“
In ihrer
Stammkneipe werden die Arbeit suchenden Runner von Old Spike angesprochen. Er stellt ihnen Darkblade vor, einen neuen Runner, der sich schon einen guten Ruf
erworben hat und auf der Suche nach einem vernünftigen Team ist. Die anderen
Runner, Xanatos, Gimli, Slitch und Shorty nehmen den Neuling interessiert auf
und der Elfenmagier witzelt gleich einen Kalauer zur Namensähnlichkeit mit dem
Elfensamurai Fastblade. Etwas pikiert atmet der physische Adept kräftig durch
und reißt sich dann noch einmal noch zusammen.
Kurze Zeit später
– es hat sich scheinbar rumgesprochen, dass das Team wieder einen Job sucht
– kommt ein Ganger der Knight Crimsons
an den Tisch und bietet den Runnern einen Deal an. Sie sollen gegen 21:00 Uhr im
Matchstick auftauchen und nach einem
gewissen Steward fragen. Die Runner
stimmen zu und bestellen bei Spike noch eine Runde Soy-Bier, um das erste
Probleme zu diskutieren, das da lautet „Wer fährt?“
Nicht nur leicht
pikiert, sondern mittlerweile arg verwundert schaut der Adept in die Runde und
nimmt diese Marotte des Teams zur Kenntnis. Noch immer ohne Rigger, geschweige
denn eines teamfähigen Untersatzes, ist der Weg zu ihrem Johnson schon das
erste Hindernis. Aber das „Spice“ liegt noch im Bereich der Taxi-Zone und
Shorty nimmt ebenfalls ein paar der Kumpels mit. Slitch geht wie üblich in den
Hinterhof, zieht sich aus und stopft ihre Klamotten und die Pistole in den
Rucksack, wandelt sich und fliegt kurzerhand zum Club an der angegebenen
Adresse.
-
Sitzung mit „Happy End“ -
Mo, 21.04.59,
21:00 Uhr – Seattle, Downtown – Nachtclub „Matchstick“
Das Matchstick
liegt nur ein paar Seitenstraßen von der beeindruckenden Space-Needle entfernt
und die Runner warten auf dem belebten Gehwege, bis das Team vollständig ist. John,
der Türsteher macht erst einige Faxen, doch die Erwähnung von „Steward“ öffnet
die Tür wie ein alter Zauberspruch das Schatzversteck.
Der dunkle Gang
hinter der Eingangstür öffnet sich in einen mittelgroßen Club mit einem
einzigen Raum. Die angemessene Lautstärke der Musik überrascht die lärmgeplagten
Ohren der Runner. Darkblade wiederholt das Zauberwort beim Barkeeper und dieser
führt das Team links an der Theke vorbei in einen kurzen Gang, von dem hinten
rechts eine schmale Treppe in den Keller führt, die an eine weißgetünchten
Stahltür endet.
Nach kurzem
Klopfen wird das Team herein gebeten und ihr Mister Johnson ist mal wieder eine
Frau. Nicht unerwähnt bleiben sollten die beiden Bodyguards, die in Form zweier
stämmiger Trolle links und rechts die Raumecken ausfüllen. Der Tür gegenüber
dominiert ein großer Tisch den ansonsten kahlen Raum, an dem sich die hübsche
Endzwanzigerin in gepflegtem Konzern-Outfit präsentiert. Mrs. Johnson stellt
sich ohne weitere Umschweife als Eve Donovan
vor und bittet die Runner, sich doch zu setzen.
Darkblade nutzt
seine emphatische Begabung. Er versucht die Stimmung der Frau zu analysieren,
kann aber keine Feindseligkeiten entdecken und setzt sich danach zufrieden auf
den angebotenen Stuhl. Die Dame sucht ein Team, um in einen Forschungszentrum
eines Konkurrenzunternehmen in Seattle einzudringen und dort Datenmaterial aus
dem Rechenzentrum zu entwenden. Der Lohn der Arbeit liegt bei satten 30.000 Nuyen.
Pro Nase. Nachdem die Runner eingewilligt haben, geht Eve in die Details.
Das Ziel des
bevorstehenden Runs ist das Cavilard
Forschungszentrum in Bellevue.
Der kleine Komplex liegt im Nordosten des Stadtteils in einem Park und wurde
teilweise an und in einem bewaldeten Hügel errichtet. Eve gibt dem Team sogar
eine kleine Übersichtkarte des Geländes. Cavilard gehört übrigens zu 100
Prozent dem bekannten Triple-A-Megakonzern Mitsuhama
Computer Technologies (MCT).
Die gesuchte
Datei ist laut Mrs. Johnson nicht über einen Matrix-Run zu erbeuten, da
das interne Netzwerk der Anlage komplett von der Matrix abgetrennt ist.
Weiterhin ist von Team zu beachten, dass dem Run zeitlich enge Grenzen gesetzt
sind. Der Überfall muss in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gegen
02:00 Uhr durchgeführt werden, da die Auftraggeber weitere Unternehmungen
planen, die parallel laufen.
Das Team ist
sich einig und nach einigen gescheiterten Versuchen, den Preis in die Höhe zu
treiben, feilscht Xanatos wenigstens einen 33%-igen Vorschuss in Höhe von
10.000 Nuyen für jeden heraus. Einer der Trolle holt aus den unendlichen
Weiten seines Jacketts die entsprechenden Credsticks und übergibt diese an die
fünf Runner. Abschließend erhalten sie eine Komnummer, die ab Donnerstag Abend
freigeschaltet wird und den Hinweis, sich bei evtl. auftauchenden Problemen an
den Barkeeper zu wenden.
Kurz bevor man
sich verabschiedet, kommt die Sprache dann doch noch auf einen Decker zu
sprechen. Die Runner murmeln etwas in ihre nicht vorhandenen Bärte und schließlich
gibt man zu, auf diesem Gebiet etwas unterbesetzt zu sein. Eve meint, dass sie
damit gerechnet hat und murmelt ihrerseits ein paar Worte in ihr Kehlkopfmikro.
Sie hat einen fähigen Decker an der Hand und stellt ihn dem Team zur Verfügung.
Wenige Sekunden
später fliegt die Tür auf. Mit ausholenden, schlaksigen Schritten nähert sich
ein etwa 16jähriger Junge den Runnern und reicht dem verduzten Darkblade
vorwitzig die Hand. „Hallo, ich bin „Fastklick“ – und wer seid Ihr?“. Der Elfenmagier kann gar
nicht antworten. Noch immer starrt er kopfschüttelnd auf den gelb-grün
karierten Anzug des Deckers und fragt sich, ob er im falschen Film ist. Gimli
wirf Eve einen fragenden Blick zu, doch diese antwortet nur mit einem Kopfnicken
und lächelt den Schamanen an.
Fastklick
scheint die lebende Inkarnation einer Comicfigur zu sein. Leicht untersetzt und
von schlaksiger Gestalt betont er sein Auftreten mit dem schrillsten Anzug, den
die Runner in den letzten Jahren gesehen haben. Mag sein, dass dies in
Deckerkreisen gerade das Nonplusultra ist, aber für einen Run ist das Kerlchen
definitiv overdressed. So oder so. Den Typen haben sie nun am Hals.
-
Beinarbeit, die Erste“ -
Mo, 21.04.59,
21:30 Uhr – Seattle, Bellevue
Etwas überfahren
von ihrem neuen Mitglied organisiert das Team noch in der Nacht die ersten
Erkundigungen. Die Gestaltwandlerin Slitch zieht sich zurück, kaum dass die
Runner das „Matchstick“ verlassen haben. In ihrer Adlergestalt fliegt sie
zum Gelände von Cavilard und beäugt dort den Gebäudekomplex und den
umliegenden Park.
Als Dualwesen
kann sie erkennen, dass sich im Astralraum keine Wachgeister aufhalten und auch
sonst keine Barrieren zu erkennen sind. Das Grundstück ist mit einem ca. 2,5 m
hohen Zaun umgeben, der keine sichtbaren Isolatoren hat. Auch auf den beiden
Parkplätzen ist es sehr ruhig und es gibt nichts besonderes zu entdecken.
Danach fliegt sie heim und teilt dem Rest des Teams ihre Entdeckungen mit.
Mo, 21.04.59,
22:00 Uhr – Seattle
Darkblade hat
sich den Decker geschnappt und fährt mit ihm zu einem Army-Shop, um ihm erst
einmal einen gepanzerten Tarnanzug zu kaufen. Der antiautoritäre Stils des
Jungen bringt den Ex-Grenzer-Elfen ziemlich in Rage, aber der väterliche
Instinkt siegt dann doch über seine Mordlust.
Quasi als
Betthupferl bekommt Fastklick abschließend den Auftrag, in der Matrix etwas
nach „Cavilard“ zu schnüffeln, aber nur ja keinen Alarm auslösen. Dann
steckt der Elf ihm noch eine Memo mit seiner Komnummern zu und setzt er ihn vor
dem Apartment in Bellevue ab.
Bevor er sich
selber Ruhe gönnt, fährt der Adept zurück zum „Old Spice“, wo er Spike
bittet, nach einem Rigger samt Fahrzeug Ausschau zu halten. Der Preis soll nicht
exorbitant in die Höhe schießen und das Fahrzeug mindestens für 6 Personen
Platz bieten. Etwas Feuerkraft für den Notfall wäre dann auch nicht schlecht.
Der Ork nickt und schiebt dem Elfen noch ein Freibier über die Theke, bevor er
sich wieder den anderen Gästen zuwendet.
Darkblade fährt
auf dem Weg zu seine Wohnung dann nicht direkt heim, sondern am
Forschungszentrum vorbei. Er hält auf dem Seitenstreifen und setzt seine
Ultra-Sound-Brille auf, mit der er das Gelände vom Wagen aus regelrecht
abscannt. Aber auch er entdeckt keine versteckten Wachen oder Hindernisse. Die
beiden Wachen am Tor wirken nicht mehr oder weniger aufgeweckt, wie ihre
zahlreichen Kollegen bei ähnlichen Einrichtungen in der Stadt. Immerhin etwas,
denkt sich der Elf und fährt heim.
Mo, 21.04.59,
22:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Gimlis Wohnung
Der
kleine Schamane des Teams macht sich auch nützlich. In seiner Medizinhütte
meditiert er und verlässt seinen fleischlichen Körper. Die Astralgestalt des
Gnomen fliegt rasch nach Südwesten und nach kurzer Orientierung erreicht der
Initiat das Cavilard-Gelände. Wie auch schon Slitch kann er keine
Besonderheiten entdecken. Er geht jedoch näher an die Gebäude heran und
versucht einen der im Plan verzeichneten Notausgänge zu finden. Er entdeckt
auch die östlich gelegene Tür, aber der dazu passende Öffnungsmechanismus
scheint sich nur im Inneren zu befinden. Auf der anderen Seite des Hügels ragt
eine breitere Betonmauer aus dem Felsen und zwei große Tore, an denen LKW
andocken können, bieten eine erste Möglichkeit, in den Komplex einzudringen.
Gimli verzichtet allerdings und begibt sich zum Haupthaus im Süden, das sich über
zwei Stockwerke erhebt. Der einzige Eingang wird mit Kameras überwacht und eine
Wache ist wohl ständig in der Lobby. Auf dem Rückweg nach Hause überfliegt
der Schamane noch kurz beide Parkplätze, kann aber auch hier nur ein paar der
unzähligen Kamera-Masten erkennen.
-
Der nächste Tag“ -
Di, 22.04.59,
07:00 Uhr – Seattle, Bellevue – Nähe Cavilard Gelände
Shorty hat
Darkblade abgeholt und beide observieren das Firmengrundstück. Die meisten
Angestellten scheinen mit dem eigenen Wagen zu kommen und gegen 8:00 Uhr
verlässt ein Ares Roadhauler das Gelände.
Die Aufschrift auf dem Ladecontainer des LKWs zeigt das Logo der Logistikfirma
an. In mannshohen Lettern ist dort „Russel Overland“ zu lesen. Ansonsten sind die beiden Wachen am
Eingangtor der Firma wohl eher der normale Durchschnitt. Die Runner machen sich
ein paar Notizen und fahren zurück nach Snohomish
ins „Spice“.
Di, 22.04.59,
10:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“
Das Team hat
sich hier zu einem kräftigen Frühstück verabredet und mitten zwischen den
Eiern und dem gebratenen Soyfladen, die auf der Speisekarte optimistisch als „Ham’n’Eggs“
gepriesen werden, schneit Fastklick in die Runde.
Mit einem
fidelen „Hallöchen, allerseits“ hüpft der Decker zwischen die beiden Elfen
und schnappt sich mit Xanatos’ Gabel ein paar der fettigen Soyfladen. Nachdem
er sich zum Runterspülen noch kurz an der Soykaf-Tasse von Darkblade vergriffen
hat, sprudelt die ersten Informationen aus ihm heraus. (Der Magier würde hier
gern etwas anderes sprudeln sehen!)
Wie schon
bekannt ist Cavilard eine Tochter von MCT und relativ gut gesichert. Er greift
in die Außentasche seine Tarnanzugs und holt ein paar Folien heraus, die er an
die Runner verteilt. Darauf sind die Grundrisse der drei Cavilard-Etagen
abgedruckt, aber leider ohne genauere Beschreibung der einzelnen Räume.
Immerhin ist zu erkennen, dass von der Ladebucht ein Aufzug nach unten geht und
ein langer Gang von dort aus ins Zentrum der Anlage führt.
Auf Geheiß des
Adepten hat sich der Junge ebenfalls bei „Russel Overland“ umgehört.
Die Spedition hat mit Cavilard einen Exklusivvertrag und fährt jeden Tag zwei
Touren, die jeweils gegen 8:00 und 16:00 ankommen und nach kurzer Zeit wieder
abfahren. Zusätzlich ist alle paar Tage ein Sondertransport angesetzt, der
zwischen 0:00 und 3:00 Uhr nachts das Firmengelände erreicht.
Das Team ist
halbwegs überzeugt, dass der Decker doch was taugt und Xanatos gibt ihm noch
ein paar weitere Aufträge. Er soll sich bei Erledigung sofort bei ihm melden
und reicht dazu seine private Komnummer rüber.
Anschließend löst
sich die Runde auf und Spike nimmt Darkblade zur Seite. Er hat einen Rigger zur
Hand, der allerdings 15.000 Nuyen für den Job haben will. Er hätte noch
zwei billigere Fahrer aufgetrieben, aber von denen rät er ab. Der Elf
akzeptiert die 15 kY lässt sich die Nummer des Mobiltelefons geben, unter der
der Rigger bis Freitag auf Abruf wartet.
Di, 22.04.59,
früher Nachmittag – Seattle, Snohomish – Wohnungen der Runner
Mit der
Gewissheit eines vernünftigen Transport vor Augen fährt der Elf schließlich
wieder heim und besorgt sich auf dem Rückweg in einem einschlägigem Geschäft
noch einen Chemoanzug mit Gasmaske (Level-5, 1.500 Y).
Xanatos hat sich
unterdessen im Keller seiner Wohnung – der in einem Raum keinen Boden
aufweist, sondern direkten Kontakt zur Erde hat – einen großen hermetischen
Kreis aufgemalt und beschwört zwei Erdelementare (Stufe-4 / 3 Erf. und Stufe-2
/ 4 Erf.).
Danach klettert
er auf das Flachdach und setzt sich meditierend in den zweiten Zirkel, um einen
Luftelementar zu rufen (Stufe-6 / 2 Erf.). Danach ist er restlos erschöpft und
nimmt sich vor, bis zum nächsten Tag einfach nur durchzuschlafen.
Di, 22.04.59,
16:00 Uhr – Seattle, Bellevue – „Cavilard“
Slitch hat sich
dagegen vorgenommen, den 16:00 Uhr Transport zu observieren. Kurz nach Vier
verlässt der Roadhauler den kleinen Park und sie folgt dem LKW in einigem
Abstand südwärts bis in den Stadtteil Tacoma. Dort geht es schnurstracks zum
Hafen und in ein Gelände abgeschirmter Lagerhallen (4 Stück), die deutlich als
Besitz von MCT gekennzeichnet sind.
Ok. Soweit dazu.
Scheinbar werden hier wirklich nur fertige Bauteile verladen. Später fährt der
Wagen nach zwanzigminütigem Aufenthalt zurück zu den Hallen von Russel
Overland in Everett, wo die Gestaltwandlerin die Beobachtung aufgibt und sich
zurückzieht.
Di, 22.04.59,
23:45 Uhr – Seattle, Snohomish – Wohnung von Xanatos
Der hermetische
Magier ist von den Beschwörungen ziemlich müde und hat sich mitsamt seiner
Klamotten ins Bett fallen lassen. Dort schläft er den Schlaf der Gerechten und
träumt von Körben voll kinderkopfgroßen Foki, die alle nur ihm gehören.
Mitten in diese
Phase der seligen Träume hinein rasselt auf einmal der Klingelton seines
Handys. Hektisch greift er zum Gerät und schwört sich innerlich, den Anrufer
bei nächster Gelegenheit einfach abzufackeln – wer immer das auch sei.
„Hi Du. Ich
sollt Dich doch gleich anrufen, wenn ich was brauchbares Gefunden hab“
blubbert Fastklick am anderen Ende der (Funk-)Leitung. „Ja“, antwortet der
– zu diesem Zeitpunkt relativ mordlustige – Magier und hofft noch, dass dies
nur ein schlimmer Traum sei. „Na supi, Du! Klasse, dass Du noch wach bist, man
weis ja nie“ fährt der Decker fort
und redet sich so locker flockig um seinen Hals. „Also, Xani, dann paß mal
auf: ...“
Fastklick war
tatsächlich erfolgreich und hat etliche Quellen angezapft. Die Matrix von
Cavilard könne man vergessen. Statt dessen hat er zwei Personen aufgetrieben,
die dem Team vielleicht weiter helfen könnten. Zum einen hat ein Decker namens Neon Forever
vor kurzem den Host des Forschungslabor geknackt und sollte noch über die
Passcodes verfügen. Mit richtigem Namen heißt der Kerl übrigens Frank Gazarra.
Zum zweiten wurde der Sicherheitschef der Firma erst vor kurzem entlassen. So
richtig derb gefeuert, munkelt man. Der Mensch heißt Harohito Blake und ist sicherlich nicht mehr gut auf Cavilard zu
sprechen. Er hat sich einer gefürchteten Street-Gang namens „Blood
Brothers“ angeschlossen und treibt sich irgendwo in der Hafengegend von
Tacoma herum.
Dann meint der
Decker – der bislang ohne Luft zu holen geschnattert hat – noch, dass er die
Adresse von Frank Gazarra an das Mobilteil überspielen wird. Mit dem Hinweis
auf ein heißes Date verabschiedet er sich dann rasch von Xanatos und legt auf,
bevor der Magier auch nur „Piep“ sagen kann.
Mi, 23.04.59,
01:15 Uhr – Seattle, Bellevue – Apartmentblock
Der Elfenmagier
kann nach dem Anruf von Fastklick ohnehin nicht mehr einschlafen. So verständigt
er den anderen Elfen und den Schamanen. Die drei treffen sich anschließend mit
Slitch und fahren mitten in der Nacht zu der angegebenen Adresse im Westen von
Bellevue. An einer eher ruhigen Seitenstraße stehen mehrere ovale Wohntürme
mit jeweils bis zu 14 Stockwerken.
Xanatos steigt
aus und während Gimli im Wagen bleibt folgen die anderen beiden nur wenige
Schritte hinter ihm. Der Schamane wechselt in den Astralraum und folgt den
Runnern als Rückendeckung. Der Nachtportier begrüßt den Magier mit einem
bezaubernden Lächeln und dieser muss erfahren, dass Frank vor kurzem verstorben
sei. Da sich der Elf als Freund des Deckers ausgegeben hat, spricht er ihm tröstende
Worte zu und zwinkert mit den Augen. Dann bietet er ihm an, sich doch in das
Kondolenzbuch einzutragen und verschwindet kurz im Hinterzimmer.
Der Elfenmagier
legt 500,- Nuyen zwischen die Schreibfolien und wartet, bis Peter,
der Portier, wieder zurückkommt. Xanatos fragt, ob er sich kurz im Zimmer des
Toten umsehen dürfte, da er noch einige persönliche Gegenstände abholen will.
Peter wirft einen kurzen Blick zwischen die Seiten und fischt geschickt die
Banknoten hervor, dann gibt er dem Runner den Keystick zu Apartment 3-14.
Die Runner
nicken sich zu und folgen der Treppe in den dritten Stock, während die
Gestaltwandlerin an der Empfangstheke bleibt und mit dem Hausangestellten
flirtet. Die richtige Tür ist schnell gefunden und nach einem kurzen astralen
Check öffnet Xanatos die Tür.
Das Apartment
ist ziemlich unaufgeräumt. Nach genauerem Hinsehen entdecken die Runner Spuren
einer ausgedehnten Durchsuchung, finden aber weder ein Deck, noch Chips, auf
denen der Passcode enthalten sein könnte. Die Chipetuis sind allesamt leer und
voller Frust beginnt der Magier schließlich sogar das Mobiliar aufzuschlitzen.
Bevor die Schaumstoff-Fetzen der billigen Polsterung alles bedecken, wird der
Gnom findig.
In seiner
Astralgestalt hat er ebenfalls alle drei Räume durchsucht und hinter dem Sofa
eine Quelle starker Emotionen ausgemacht. Er kommt aber nicht genauer an die
Quelle heran und manifestiert sich im Raum. Erschrocken drehen sich die beiden
Elfen um und als sie die Gestalt des Gnomen erkennen, steckt der Adept seine
gezogene Pistole wieder ein.
Nach dem Tipp
kriecht der Magier unter die Couch und zieht ein goldenes Medaillon hervor.
Darin sind zwei Fotos. Eines zeigt einen jungen Mann und das andere eine Tänzerin
in aufregend wenig Kleidung, die auf der Bühne einer Nachtbar steht. Es scheint
sich um die Freundin des toten Deckers zu handeln und wäre auf jeden Fall
weitere Fragen wert.
Mi, 23.04.59,
02:30 Uhr – Seattle, Bellevue – Apartmentblock
Die Runner
verlassen die leere Wohnung und treffen bei Slitch noch einmal mit dem Portier
zusammen. Dieser ist in ein Gespräch mit der vermeintlichen jungen Frau
vertieft und höchst unglücklich über die Störung. Dennoch können die Runner
im entlocken, dass das Mädchen auf dem Foto des öfteren bei Frank zu Besuch
war. Nach weiterem Nachbohren rückt er sogar mit dem Namen der Tänzerin
heraus. Die gute heißt „Karen Whisper“
und der Nachtclub soll gar nicht so weit weg sein – mehr weis er aber leider
wirklich nicht.
Das Team verlässt
den Wohnturm und Xanatos ruft den Decker an. Doch anstatt ihm den Auftrag zu
geben, mehr über Mrs. Whisper herauszufinden, muss sich der Magier den
kecken Spruch des Anrufbeantworters anhören. Wütend schimpft er den Speicher
der Mailbox voll und herrscht den abwesenden Fastklick an, sich gefälligst von
seinem Date zu schwingen und zurückzurufen.
Darkblade hat
unterdessen einfach die Teleauskunft bemüht und eine Adresse in der Franklin Street
165 erhalten. Sie fahren dorthin und parken vor einer baufälligen Mietskaserne.
Der Name „Whisper“ ist auf keinem der unzähligen Klingeschilder zu lesen.
Der Elf zögert nicht lange und drückt einfach alle Knöpfe. Trotz der späten
Stunde hat er nach wenigen Sekunden etliche aufgebrachte Stimmen an der
Sprechanlage. Zum Teil beschimpfen sich die Bewohner sogar gegenseitig und
achten gar nicht erst auf die Fragen des Adepten.
Dann bietet er
100,- Nuyen für den Aufenthaltsort von Karen Whisper. Stille. Kurze Zeit
später öffnet sich im Gang gegenüber der gläsernen Haustür der Lift und ein
finster dreinblickender Ork im blauen Pyjama stapft der geschlossenen Haustür
entgegen. Er öffnet diese von Innen und schiebt dem immer noch lässig
dastehenden Darkblade den Lauf einer abgesägten Schrotflinte in den Bauch.
„Bist Du der
Kerl mit den 100,- Nuyen?“, grunzt er den Runner fordernd an. Als ihm der
Elf nickend den Stick mit der passenden Summe präsentiert, lässt der Ork die
Waffe sinken und grinst ihn freudig an. Das Team erfährt so, dass die gesuchte
Tussi im „Cutting Edge“ arbeitet und verabschiedet sich vom Ork,
der gerade einen der anderen Mieter anfährt, dass die Sache schon gelaufen sei.
Darkblade dreht
sich noch mal um und erhält von dem Mann auf der Treppe die gleich Information.
Da dieser ihm das „Edge“ bestätigt, gibt er ihm auch 100,- Nuyen und steigt
dann zu seinen Freunden in den Wagen. Das Cutting Edge liegt etwas weiter im Süden
von Bellevue und trotz der nächtlichen Stunde braucht das Team fast 30 Minuten
bis zum Nachtclub.
-
Königin der Nacht -
Mi, 23.04.59,
03:00 Uhr – Seattle, Bellevue – Nachtclub „Cutting Edge“
Vor dem
„Edge“ steht ein klassischer Muskelmann in weißem T-Shirt mit Chromaugen,
der den Runnern aber nur kurz zunickt und keine Anstalten macht, sie vom
Eintritt abzuhalten. Hinter der Tür – pro Nase 20 Nuyen ärmer – führt ein
kurzer Gang in den einzigen lärmerfüllten Raum, in dem sich etwa siebzig bis
achtzig Personen aufhalten. Auf beiden Seiten der Bar führen Tanzstege in die
Menge und auf einer der beiden schlängelt sich gerade eine Tänzerin um die
obligatorische Stahlstange.
Während Gimli
im Wagen etwas meditiert und nach dem Rechten sieht, gehen die beiden Elfen an
die Bar und genehmigen sich einen. Slitch verschwindet im Hintergrund und lehnt
sich beobachtend an die Wand, die Tür zum hinteren Bereich des Etablissements
immer im Auge.
Dann wird mit
großem Getöse eine neue Tänzerin angekündigt und inmitten schlagender Bässe
und einem neongrellen Blitzgewitter erscheint „Queen
Conchita“ auf der Bühne und heizt dem Publikum mächtig ein. Conchita ist
eindeutig die gesuchte Karen Whisper und so fragt Xanatos des Barkeeper nach
Beendigung der 15minütigen Show, ob die Kleine auch für ihn privat tanzen
kann. Der Typ hinter dem Tresen schaut sich den Magier kurz an und willigt dann
ein. Für schlappe 500,- Nuyen bekommen die Elfen ihre private Show –
eine Stunde lang, keinen Augenblick länger.
Conchita ist
sichtlich genervt über den Zusatzjob, meutert aber nicht, als der Barmann sie
herbeiwinkt. Mit den neuen Kunden im Schlepptau verschwindet die Tänzerin im
Gang hinter der Theke und hält den Runnern dann rechts die Tür zum
Hinterzimmer auf. Als man allein ist, versucht Darkblade die Stimmung von Karen
aufzunehmen und entdeckt ein gute Portion Paranoia, gepaart mit einer überdrehten
Gereiztheit. Als Xanatos ihr das Medaillon aus Gazarras Wohnung zeigt, kommt die
Reaktion prompt. „WINSLOW“ schreit die Kleine und Sekunden später fliegt
den Runnern mal wieder eine Tür entgegen. Die beiden Elfen sehen sich einem
besorgt dreinblickenden Troll gegenüber, der – wie hätte man’s gedacht –
eine übel groß aussehende Flinte im Anschlag hat.
Es gelingt den
Runnern, die Situation zu entschärfen und es stellt sich heraus, dass Karen
erfahren hat, dass Frank von Aztech-Truppen gegeekt wurde. Seitdem ist sie auf
der Flucht. Auf die Chips angesprochen, gibt sie zu, dass sie einige der
optischen Datenträger aus der Wohnung mitgenommen und als Pfand sicher
versteckt hat. Die Elfen können sie dann überreden, ihnen die Chips gegen eine
„Entschädigung“ von 3.000 Nuyen zu überlassen. Sie meinen, Aztechnology
würde es ohnehin nicht kümmern, ob sie die Chips hat, oder nicht und mit der
Kohle solle sie dann mal untertauchen.
Gerade, als
ihnen Karen Whisper den Schlüssel zu einem Schließfach übergeben hat, klopft
es an der Tür. Einer der Kellner warnt die Anwesenden, dass ganz offensichtlich
Kon-Schlipse in der Bar sind und sich nach Conchita erkundigen. Die Runner
fragen nach dem Hinterausgang und werden an den nebenan liegen Lagerraum
verwiesen, von dem aus eine weitere Tür zur Seitengasse führt. Mit gezogenen
Waffen rennen die Elfen an den diversen Pärchen im Gang vorbei und stürmen in
den Lagerraum. Sie treten die Außentür auf und verlassen, Darkblade voran, den
ungastlich gewordenen Nachtclub.
Drinnen hat
Slitch inzwischen auch schon zwei Typen erkannt und folgt ihnen unauffällig in
den Gang. Was sie nicht bemerkt, ist, das sich ein dritter Kerl unbemerkt in
ihren Rücken manövriert hat und ebenfalls auf dem Weg zum Hinterzimmer ist.
An der Außertür
hatte Darkblade ja kurzerhand selbige eingetreten. Während diese noch
aufschwingt und die Reste des Schlosses zu Boden fallen, erkennt der Elf die
lauernde Gefahr am Eingang der kurzen Gasse. Am Hauseck gegenüber, keine zehn
Meter entfernt, wartet in der Gestalt eines Elfen ein weiterer Agent und legt
mit seiner Pistole auf die beiden Runner an.
Doch der Adept
ist schneller. Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung reißt er seine MP hoch und
feuert zwei Schüsse auf den Gegner ab. Silverthorn erleidet aber nur mäßigen Schaden (M) und erwidert das
Feuer augenblicklich. Sich in Deckung hechtend, kann Darkblade den meisten
Kugeln ausweichen, dennoch zieht im eines der Projektile eine brennende Furche
über den Oberarm (M-Schaden). Quasi noch im Fliegen feuert er noch einmal, doch
der andere sackt schon in sich zusammen und so verfehlen die Kugeln den leblosen
Körper.
Verwundert
blickt der Elf sich um und sieht, wie Gimli auf der anderen Straßenseite den
Daumen hebt und aus dem geparkten Wagen aussteigt. Durch die Schüsse aufmerksam
geworden, hat der Schamane den Killerelfen mit einem Betäubungsblitz kalt
gestellt (T-Bet.) und schickt sich an, ebenfalls zu der Gasse zu laufen.
Da hören die
Elfen plötzlich Schritte im Lagerraum hinter ihnen und drehen sich um. Der
Magier denkt sich das Schlimmste und ruft eines der Erdelementare zu sich
(Kraft-4) und Darkblade legt mit der MP auf die neuen Gegner an. Kaum, dass der
erste aus der Tür gerannt kommt, verpasst er ihm schon eine volle Salve. Die
9mm Kugeln lassen Shen Vanshak
taumeln, als mehrere Projektile den Oberkörper treffen. Da die Panzerung aber
das schlimmste abhält (M-Schaden), können erneut beide Gegner das Feuer
erwidern.
Die Kerle sind
in ihrer Schnelligkeit dem Adepten fast ebenbürtig und so bellen die Predatoren
mehrmals auf, Ächzend fällt der mehrmals getroffene Elf (+M, +M, 9 Kästchen)
nach hinten über und versucht sich in Deckung zu robben. Die Agenten wenden
sich dann sofort dem zweiten Runner zu und legen auf den Magier an, als sich
zwischen den Parteien eine unförmige Masse aus dem festgestampften Boden
erhebt. Aus dem anfangs kleinen Berg Unrat entwickelt sich in nur Bruchteilen
von Sekunden eine entfernt humanoide Gestalt aus Erde, in der die Kugeln der
Angreifer einfach stecken bleiben.
Nicht halb so überrascht,
wie es sich Xanatos wünschen würde, reagieren die Agenten sehr flott und
trennen sich. Doch Louis Rodrigo
hat die Reaktion des Erdelementars unterschätzt und rennt voll in eine Art
rechten Haken hinein. Nur das dort, wo man bei einem Menschen die Hand erwarten
würde, ein ordentlicher Pflasterstein die Bekanntschaft mit der Stirn des
Angreifers sucht. Mit einem vernehmlichen Krachen bricht Louis Schädeldecke
(T-Schaden) und dieser fällt wie vom Blitz getroffen tot zu Boden.
Der andere Agent
hat sich dadurch freie Schussbahn verschafft und trifft den Magier mit seinem
zweiten Schuss. Doch der magische Panzer des anderen Elfen ist stark genug, um
die 10mm der Pistole zu widerstehen und so kann auch Xanatos endlich seine Waffe
abfeuern. Mitten in die Brust gezielt trifft die Kugel und wird erst von der
schusssicheren Weste gestoppt (M-Schaden). Der Aufprall reißt den anderen zudem
nach hinten und so verzieht dieser seine nächsten Schüsse. Endlich hat sich
auch der Elementar umgedreht und nimmt Shen Vanshak von hinten in den
Schwitzkasten. Schneller als Darkblade hinter der umgefallenen Abfalltonnen bis
Zwei zählen kann, hört er die Rippen des Mannes brechen. Dann lässt der
Haufen Erde den Mann los, der wie ein nasse Sack zu Boden gleitet.
Im Lagerraum ist
Slitch inzwischen ebenfalls an der Tür angekommen und sieht gerade noch, wie
das Elementar verschwindet, als ob es sich in Luft auflösen würde. Dann
vernimmt sie ein leises „Plopp“ und spürt einen stechenden Schmerz (L) im Rücken.
Sofort hechtet sie sich durch die offene Tür in die Gasse und muss dabei einen
weiteren Treffer aus der Pistole des Agenten hinnehmen (+L), dann endlich
wandelt sie sich in ihre Adler-Gestalt.
Der andere ist
nun doch überrascht und reagiert zu langsam. Er läuft in die Gegenattacke von
Slitch hinein, die ihm ihre messerscharfen Krallen in den Körper zu schlagen
versucht. Ohne seinen gepanzerten Anzug wäre das schon sein Ende gewesen, doch
so kann sie ihm nur leichte Verletzungen (M-Schaden) zufügen.
Nun zeigt Vicki Ventura
seine volle Coolness. Er hält dem Vogel einfach die Waffe an die Seite und drückt
ab. Wie ein heißes Eisen zerfetzt die Kugel das Gefieder der Gestaltwandlerin
und hinterlässt ein verheerenden Loch in der Seite (+S-Schaden, 8 Kästchen).
Die Schmerzen der Wunde mit letzter Willenskraft ignorierend, hackt Slitch
weiter auf ihren Peiniger ein und es gelingt ihr, seine Schlagader zu treffen.
Kraftlos fällt Ventura nach vorne und bricht auf dem verletzten Adler zusammen,
der sich aber nur Augenblicke später wieder unverletzt (Kraft der Regeneration)
unter dem Toten hervorarbeitet.
Gimli hat
endlich den verwundeten Elfen erreicht und spricht seine Heilmagie auf den
Adepten. Dank der Gaben von Leopard gelingt es dem Gnom, die Wunden zu schließen
(6 Kästchen) und nach kurzer Zeit spürt Darkblade, wie wieder Kraft in seine
lahmen Glieder kommt. Schließlich kann er aufstehen und nur noch leicht humpelt
geht er über die Strasse zum Wagen.
Slitch hat sich
wieder gewandelt und angezogen. Sie durchsucht rasch die Toten in der Gasse und
findet ein paar ID-Karten und Credsticks, die die Männer als Angestellte von Ares
Macrotech, bzw. Knight Errant
ausweisen. Dann läuft sie ebenfalls durch die sich inzwischen gebildete Menge
neugieriger Passanten und springt zu den anderen in den Wagen, um sich das
Schließfach von Queen Conchita vorzuknöpfen.
Mi, 23.04.59,
03:30 Uhr – Seattle, Bellevue – „Rupert & Fairbanks“,
Sicherheitsservice
Bereits wenige
Minuten nach der Schiesserei am Cutting Edge parken die vier Runner vor einem
kleinen Laden. Die Fenster sind mit massiver Stangen vergittert und die Tür
sieht schwer gepanzert aus. Mindestens zwei Kameras überwachen den Eingang und
den davor liegenden Bereich der Straße.
Xanatos nimmt
den Schlüssel von Conchita, steigt aus und gelangt ohne Probleme in den Vorraum
des Geschäfts. „Guten Abend“ ertönt es freundlich hinter einem
Perlenvorhang, dann erscheint ein älterer Herr und fragt „Abholen oder
mieten?“.
Der Magier
raunzt seinem Gegenüber – Mr. Rupert,
sen. – problemlos und recht selbstbewusst ein „Abholen!“ entgegen,
doch bei der Nachfrage „grün oder rot?“ fühlt er sich leicht ertappt. Erst
ein suchender Blick lässt ihn zwei weitere Türen erkennen, die jeweils mit
einem roten und einem grünen Schild versehen sind. Dann entdeckt er auf dem
Schlüssel ebenfalls einen grünen Punkt und verkündet stolz „Grün!“. Das
weitere ist dann kein Problem mehr. Hier herrscht die Sitte „Wer den Schlüssel
hat, hat auch Zugang“. In dem schuhkartongroßen Fach liegen nur zwei
Chipetuis und der Magier nimmt beide an sich. Dann verabschiedet er sich von Mr.
Rupert und steigt zufrieden zu seinen Kumpels in den Wagen.
Als nächstes
ruft er dann direkt Fastklick an. Als dort am anderen Ende der Leitung wieder
die Mailbox angeht und ihm die kichernde Stimme des Deckers per Zufallsgenerator
neue Varianten von „Ich bin nicht da“ erzählt, platz Xanatos der Kragen.
„RUF MICH AN !“, brüllt er in das Telekom und erschreckt drehen sich die
anderen Runner im Wagen zu ihm um. Genervt stopft er sein Handy zurück in die
Tasche und spielt mit den Chips.
Der Wagen der
Runner wendet und es geht weiter in Richtung des Hafenbereichs von Tacoma. Dort
soll sich zwischen den Lagerhäusern und Werftbetrieben die Blood Brothers Gang
breit gemacht haben und ihrer grauenhaften Beschäftigung nachgehen. Die wenigen
Connections, die überhaupt etwas zu dem Thema sagen wollten, haben mit
eindringlichen Warnungen jedenfalls nicht gespart.
-
König der Dunkelheit -
Mi, 23.04.59,
04:15 Uhr – Seattle, Tacoma – Lagerhäuser an der 11.Straße
Die Runner
kommen nun rasch voran und halten ab und zu vor einigen der schmierigen Kneipen
in der Gegend, die um diese Zeit noch geöffnet haben. Doch keiner der Gefragte
will etwas von den Blood Brothers wissen. Doch irgendwann kann Darkblade einen
Arbeiter finden, der angetrunken genug ist, um seine Angst gegen ein paar Nuyen
zu tauschen. Er zeigt dem Elfen den Weg zu dem „verbotenen Gelände“, macht
sich dann aber rasch aus dem Staub.
Der Adept lenkt
Xanatos über die angegebene Route ein paar Blocks weiter und als sie sich
inmitten der Schatten hohen Lagerhäuser befinden, wird es den Runnern doch
langsam etwas mulmig. Als dann auch noch hinter ihnen ein Container-Stapel aus
einer der Seitengassen kommt und ihnen in kurzem Abstand folgt, ahnen sie schon,
dass sie hier richtig sind. Kurze Zeit später und nur wenige hundert Meter
weiter blockiert ein weiterer Stapler die Gasse vor ihnen. Aus. Die Runner müssen
anhalten und haben mit dem Wagen keine Chance, die Barrikade der beiden Stapler
zu durchbrechen.
Dann schälen
sich mehrere Gestalten aus dem Zwielicht der Nacht und den wenigen Lampen an den
Fassaden der Lagerhäuser. Die Mitglieder der Gang tragen alle schwarze Overalls
und darüber blutrote Jacken oder Westen, und vor allem Dingen sind sie
durchwegs gut bewaffnet. Jede Feindseligkeiten würden in einem Gemetzel enden.
„Aussteigen!“,
werden sie geheißen und kommen der Aufforderung auch prompt nach. Dann übernimmt
der Magier das Ruder und beginnt auf den vermeintlichen Anführer einzureden.
Doch der Ork bedeutet ihm nur, still zu sein. Als Xanatos nicht schweigen will,
feuert er ihm zwischen die Füße. Der Dreck spritzt bis in Augenhöhe und hörbar
wird die Luft angehalten, doch den Elfen kann so etwas nicht beeindrucken.
Das man hier
keinen Spaß versteht zeigt die nächste Handlung des Gangleaders. Er richtet
seine schwere Pistole direkt auf den weiter plappernden Magier und drückt ohne
zu zögern ab. Der Schuss war gut gezielt und hätte das Herz des Zauberers
getroffen. Doch der zuvor gesprochene Panzer-Zauber ist stark genug, um die
Kugel abprallen zu lassen. Mit einem Stirnrunzeln nimmt der Ork dies zur
Kenntnis und dreht sich um. Xanatos gibt nun endlich Ruhe und das Team folgt der
Gang.
Zwei Straßen
weiter wird das Team in ein schwach beleuchtetes Lagerhaus geführt. Über dem
Eingang prangt ein Schild mit den Lettern „Cerberus
Shipping“. Als hinter ihnen die Tür ins Schloss fällt, leuchtet ein
Scheinwerfer in der Mitte des Gebäudes auf und erhellt einen freien Platz ganz
ohne Kisten und Container. Gimli erkundet sofort den Astralraum und kommt schon
wenige Sekunden später wieder zu sich. Er erzählt den Runnern von zwei mächtigen
Geistern, die im Lagerhaus Wache halten.
Dann erlischt
das Licht und die Runner stehen im Dunkeln. Nur leise Schritte sind zu vernehmen
und als es wieder Hell wird, steht ein weiterer Mann im Sichtfeld des Teams. Ihr
Gegenüber ist etwa vierzig Jahre alt und eindeutig asiatischer Abstammung. Auf
er ist in einen schwarzen Overall gehüllt und trägt darüber einen rote,
gepanzerte Lederjacke. Angesprochen, ob er Haroito Blake sein, nickt er nur
kurz.
Die
Verhandlungen gestalten sich unerwartet zügig und am Ende erhalten die Runner
ein paar Tipps zum Sicherheitssystem des Forschungskomplexes und detaillierte Pläne
von den einzelnen Stockerwerken. Mit aktuellen Sicherheitscodes kann der
Ex-Mitarbeiter nicht aufwarten, aber immerhin helfen ihnen die Pläne weiter.
Als Bezahlung versichert er sich den Gefallen des Runnerteams.
Eine Hand wäscht
die andere und mit einem unguten Gefühl besiegeln die Runner den Deal per
Handschlag. Anschließend reicht Darkblade noch seine Komnummer weiter. Endlich
können die Runner wieder heimwärts fahren, und hauen sich gegen 5:00 aufs Ohr.
-
Beinarbeit, die Zweite -
Mi, 23.04.59,
7:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Wohnung von Xanatos
Als ob er
gewartet hätte, bis der Magier in seinen seligsten Träumen den Schlaf der
Gerechten schlummert, klingelt Punkt sieben Uhr in der Früh das Telefon des
Elfen. Schlaftrunken grabbelt der Zauberer sein Handy vom Nachttisch und
aktiviert den Knopf zum Annehmen des Gesprächs. „Hallo, MORGEN ! – Gut,
dass Du schon wach bist“, dröhnt ihm die hohe Stimme des Deckers ins Ohr.
„Ich hab vorhin die Mailbox abgehört und Ihr wart wohl noch unterwegs, Leute.
Also, Xani, folgendes hab ich noch rausgefunden ...“
Fastklick will
zum Rapport ansetzen, doch dem Magier gelingt es, ihn zu Bremsen und das Treffen
erst später gegen Mittag im Old Spice zu arrangieren. Der
Junge stimmt zu und tuschelt etwas im Hintergrund, dann legt er auf. Der
Elf pfeffert das Handy gegen die Wand, dreht sich noch mal um und vergräbt
seinen Kopf im Kissen.
Mi, 23.04.59,
12:15 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“
Der Ork hat
heute extra etwas früher aufgemacht und versorgt den jungen Fastklick mit
Soykaf und einem kräftigen Frühstück. Dann rauscht der aufgebrachte Magier
durch die Tür und greift sich die alte Peitsche, die immer an einer der Säulen
hängt. Kaum das Xanatos dann den Stammtisch der Gruppe erreicht, knallt er dem
Decker eins mit dem Lederstriemen.
Bzw. er versucht
selbiges, denn er verfehlt sein Opfer um Haaresbreite. „Spinnt Du!“ fährt
Fastklick ihn an und Spike muss dazwischen gehen, um die Streithähne zu
trennen. Schließlich beruhigt sich der Magier wieder und hält dem Jungen eine
Standpauke mit anschließendem Kurzvortrag
zum Thema „Professionelles Arbeiten und Kommunikation im Team“. Als
sich seine Wut endlich verflüchtigt hat, vertagt er das weitere Vorgehen auf
den morgigen Abend.
Fastklick soll
sich ab 22:00 Uhr des nächsten Tages in seiner Wohnung bereit halten und
in der Zwischenzeit die Chips, die ihm der Elf übergibt, analysieren. Gesagt
– getan, und Xanatos verabschiedet sich wieder. Ihm ist der ganze Stress doch
etwas auf den Magen geschlagen und er verspürte keinen Appetit mehr auf das Frühstück.
-
Ruhe vor dem Sturm -
Do, 24.04.59,
16:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Apartment von Darkblade
Der Adept hat
die Zeit genutzt, um sich spürbar zu erholen. Die restlichen Blessuren der
Schießerei verheilen gut und schnell (+2 Kästchen in 24 Stunden - nur noch
L-Schaden). Er nutzt die Zeit und schmiedet inzwischen Pläne, wie das Team
relativ glimpflich und unbemerkt in die Forschungsanlage eindringen könnte. Er
telefoniert zur Abstimmung ein paar mal mit Xanatos. Schließlich verabredet man
sich gegen neun Uhr im „Spice“ und trommelt auch das restliche Team
zusammen.
Darkblade ölt
die Mechanik seiner Armbrust und präpariert einige der Spezialbolzen und der
Magier legt sich gedanklich seine restliche Elementare zum Abruf bereit. Auch
der Decker wird nicht vergessen. Der Adept telefoniert ihn an, dass er sich
gegen 20:00 Uhr bereithalten soll. Dann kontaktiert er den vermittelten
Rigger und bestellt ihn um 19:00 Uhr zu sich.
Do, 24.04.59,
19:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Vor dem Apartment von Darkblade
Pünktlich zum
verabredeten Zeitpunkt fährt ein Eurocar Ferrari vor und ein großer Mann mit südländischen
Zügen steigt aus. Er trägt einen dunkelblauen Arbeitsanzug, an dem einige
Accessoires befestigt sind. Am Hinterkopf verschwindet ein dünnes Kabel unter
den halblangen, schwarzen Haaren. Der Fahrer kommt direkt auf den Elfen zu und
stellt sich als „Lou“ vor.
Als Darkblade
naserümpfend auf das Auto zeigt, schüttelt der Rigger nur wissend mit dem Kopf
und lässt per Fernsteuerung erneut den Motor des Sportwagens an. Zügig parkt
der rote Flitzer ein und aktiviert die Diebstahlsicherung. Dann ertönt von der
anderen Seite der Straße ein dumpfes Grollen und ein Ares Citymaster biegt um
die Ecke. Am Lächeln von Lou erkennt der Runner ihr Einsatzfahrzeug und ist nun
doch ziemlich zufrieden. Zumindest ihr Transport ist damit
gesichert, denkt sich der Elf und steigt zu dem Rigger auf den einzigen
Beifahrersitz.
Do, 24.04.59,
20:00 Uhr – Seattle, Bellevue – Apartment von Fastklick
Der Adept
betritt die Wohnanlage bei der angegebenen Adressen und klingelt kurz nach Acht
an der Wohnungstür des Deckers. Als dieser öffnet, reißt es Darkblade erneut
die Augen auf. Vor ihm steht Fastklick, gerüstet in voller Kampfmontur. Auf dem
Rücken der Deck-Tornister in einem Urban-Tarn-Beutel, passend zum gepanzerten
Anzug. Um die linke Schulter hat er sich eine schallgedämpfte Ingram Smartgun
geschlungen und was sich alles in den ausgebeulten Taschen befindet, will der
Runner gar nicht erst wissen.
Zurück am Wagen
steigen beide hinten ein und der Adept instruiert den Decker zum allgemeinen
Vorgehen. Zusätzlich spricht er noch einmal das „Miteinander“ im Team an
und hofft so, den vorlauten Burschen etwas besser unter Kontrolle zu bekommen.
Dann sind sie auch schon am „Spice“ angekommen und treffen sich mit dem Rest
der Runner.
Do, 24.04.59,
21:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“
An ihrem
Stammtisch warten schon Xanatos, Gimli, Slitch und Shorty. Auch der
Troll-Samurai Blotch hat sich zu den Runnern gesellt und deutet damit wohl an,
dass er mitkommen will. Er hat gehört, dass im Team wieder etwas Aktion
passiert, und will sich das nicht entgehen lassen. Der Magier will dann
ebenfalls zu einer kurzen Tirade ansetzen, doch Fastklick winkt mit dem Hinweis
ab, dass der andere Elf schon alles wichtige gesagt hat.
Anschließend
geht es zur Teambesprechung ins Hinterzimmer. Der Plan sieht vor, den späten
Transport von Russel Overland zu kapern und mit dem LKW so bis an die
Ladebucht zu fahren. Dann irgendwie weiter in den Keller, wo sich anhand der
Unterlagen von Mr. Blake der Computerraum befindet. Auf den Inhalt der Chips
angesprochen meint Fastklick nur „Sahne“ und bestätigt, dass es so kein
Problem sei, die gesuchten Daten zu kopieren. Vorausgesetzt, er erhält direkten
Zugang zu einem der Mainframes.
Nachdem alles
geklärt ist verabschieden sich die Runner bei Old Spike und machen ihre Waffen
klar, dann geht es zur Seitengasse, wo der Citymaster auf sie wartet. Lou hat
einen letzten Check durchgeführt und signalisiert in seiner schweigsamen Art
„Alles OK“.
Do, 24.04.59,
21:30 Uhr – Seattle – Unterwegs
Im Wagen
herrscht keine große Enge. Platz ist genug vorhanden und Slitch hat sich in
ihrer Adlergestalt in die Luft geschwungen, um die Gegend um den Transporter zu
kontrollieren. Von anderen Teams – in Erinnerung des „Matchstick“-Überfalls
– ist jedoch weit und breit nichts zu sehen. Dann fragt der Decker so in die
Runde, warum man so früh schon unterwegs sei. Xanatos klärt den armen Jungen
auf, dass man den Transport am Gelände der Spedition abfangen will.
Kopfschüttelnd
holt Fastklick einen Zettel aus der Brusttasche und mein dann, dass der Wagen um
00:20 Uhr bei Russel abfährt, gegen 00:40 Uhr bei „HV-Biotech“
Ladung übernimmt und schließlich gegen 01:00 Uhr wieder abfährt.
Ankunftszeit bei Cavilard: etwas 01:50 Uhr.
Pause. Stille.
Mit
hochgezogenen Augebrauen und erstaunten Mienen schwenken die Köpfe der anderen
Runner zum Decker. „Is was?“ fragt dieser und wird von Xanatos am Ohr
gepackt.
„Wieso erzähltst
Du das erst jetzt“, kommt die prompte Frage, ebenso wie die zu erwartende
Antwort „Ihr hab nicht gefragt!“ lautet.
Ok. Ok. Die Gemüter
beruhigen sich wieder und um abzulenken erkundigt sich der Adept nach der Waffe
des Deckers. Ob er schon mal in ein Feuergefecht verwickelt war und ähnliches.
Die Taktik geht sogar auf und die beiden fachsimpeln ein paar Minuten. Dann ist
es wieder ruhig und man beginnt, sich mental auf den bevorstehenden Run
vorzubereiten.
Mitten in diese
Stille zeigt der Decker dann auf die Armbrust, die Darkblade immer noch auf dem
Rücken trägt, und meint „Hey, cooles Teil – so was hatte mein Opa auch!“
Erschrecken
breitet sich auf den Gesichtern der Runner aus, denn sie wissen, wie empfindlich
der Elf mit seiner Ausrüstung ist. Und überhaupt nervt der kleine Kerl schon
viel zu sehr. Mit eine fließenden Bewegung springt der Adept auf und zieht
seine Katana, um den Decker zu demonstrieren, wie leichtfertig er mit seinem
Leben spielt. Doch dieser ist wie immer ziemlich unbeeindruckt und hält plötzlich
und unerwartet eine kleine Spraydose in der Hand.
Als der Elf die
Dose – so direkt vor seinem Gesicht – ansieht und die Aufschrift
„Pfefferspray“ liest, resigniert er völlig. Lustlos fällt die Katana zu
Boden und Darkblade murmelt nur noch „Macht doch was ihr wollt“. Dann
verzeiht er sich zu Lou in die Fahrerkabine; die anderen Runner ignorieren den
Vorfall einfach.
Fr, 25.04.59,
01:20 Uhr – Seattle, Bellevue – Schnellstrasse
Die Runner haben
den Russel-Transport aufgespürt und folgen ihm südlich in Richtung des Parks
mit der Forschungsanlage. In einem dichteren Waldstück schlagen sie dann zu.
Slitch hat per Funk mitgeteilt, dass weit und breit kaum ein anderes Fahrzeug
unterwegs ist und so setzt Lou zum Überholen an und bremst den Transporter aus.
Der Autopilot stoppt den anderen Wagen automatisch und dann geht alles Schlag
auf Schlag.
Die hinteren Türen
des Citymasters fliegen auf. Xanatos steht mit gebieterischer Geste auf der
Ladefläche und befiehlt seinem vorher gerufenen Luftelementar (Kraft-6), die
beiden Fahrer des Roadhauler und sonstige Insassen zu betäuben. Kurze Zeit später
hören die Runner einen gedämpften Schrei, dann wird es wieder ruhig.
Fastklick rennt
zu der Fahrertür und wird dabei von Blotch und dem Adepten gesichert. Er
verbindet sein Cyberdeck mit dem Magschloss der Tür und öffnet diese so in
wenigen Sekunden. Die beiden Fahrer sind wirklich k.o. Der Troll zieht sie
kurzerhand von den Sitzen und wirft die leblosen Männer auf das grasige
Bankett. Die Sicherheitseinrichtungen des Transporters sind ebenfalls recht
schnell überwunden und dann gehört der Roadhauler ihnen. In dem geschlossenen
Laderaum, der nur über die Türen am Heck zu erreichen ist, stehen sechs große
Fässer, über deren Inhalt sich die Runner besser erst gar keine Gedanken
machen. An der Wand hängen drei Chemoanzüge und ein weiterer Angestellter
liegt flach atmend am Boden.
Dann wechseln
auch die restlichen Runner in den Transport und Darkblade weist Lou an, ihnen
erst mal zu folgen und dann zur Flucht bereit zu stehen. Dieser nickt wie
gewohnt und sagt kein Wort. Der Adept winkt der immer noch fliegenden Slitch ein
„Alles ok“ in die Luft und meint zum Magier, er soll doch die drei Fahrer
entsorgen. Dann steigt er zu Shorty in die Fahrerkabine.
Als er dann
dreimal hintereinander ein „Plopp“, „Plopp“, „Plopp“ hört, wagt er
sich gar nicht umzudrehen. Auf den weißen Jacken der ehem. Angestellten von
Russel Overland haben sich rote Flecken gebildet und dehnen sich weiter aus.
Xanatos steckt gerade seine Pistole wieder in das Halfter und winkt den Troll
herbei, er soll die Leichen in ein nahes Gebüsch werfen.
„WAS SOLLTE
DAS“ ruft der Elf verständnislos dem anderen zu. Xanatos murmelt hoch
aufgerichtet etwas von „Keine Zeugen!“, lässt den Adepten dann stehen und
entlässt den noch wartenden Elementar mit einem leichten Winken seiner Rechten.
Bevor Darkblade
reagieren kann ertönt aus dem Gebüsch ein heller Piepton und steigert sich zu
einer enervierend schrillen Ton-Kaskade. Mit schnellen Schritten ist der Elf bei
dem Toten und entdeckt ein hell blinkendes und heulendes DocWagon-Armband am Arm
des Fahrers.
„Super –
Klasse“ denkt er sich „das hat uns gerade noch gefehlt“ und reißt das
Band vom Handgelenkt des Mannes. Er wirft es auf den Asphalt und tritt so lange
darauf herum, bis es still ist und auch die kleinste der bunten Dioden nicht
mehr blinkt. Zurück im Wagen verliert er kein Wort darüber, sammelt sich ein
letztes Mal und bereitet sich auf den kommenden Bluff an der Einfahrt vor.
-
Eine Ladung Übles -
Fr, 25.04.59,
02:00 Uhr – Seattle, Bellevue – Cavilard Forschungszentrum
Die Einfahrt zum
Firmengelände kommt näher, dann biegt der Wagen auf die kurze Einfahrt und
stoppt vor dem großen Stahltor. Einer der Wachmänner winkt dem Fahrer zu und hält
ein Infopad in der anderen Hand, die MP lässig über den Rücken geschwungen.
Das Codesignal des Wagens stimmt und so öffnet sich das Tor ohne große
Probleme. Der Roadhauler fährt die schwach beleuchtete Straße entlang und nach
links zu den Ladebuchten.
Im Heck des
Transporter ziehen sich die Runner inzwischen um. Shorty wendet das Gefährt und
steuert den LKW langsam an die Rampe 2. Die beiden Elfen und Fastklick
verschwinden in den Chemoanzügen von Russel Overland und Darkblade schnappt
sich das Pad mit den Frachtunterlagen. Kaum dass die Schleusenabdeckung mit der
Heck des Transporters verriegelt hat, öffnet sich die Heckklappe und das 3er
Team betritt den großen Lagerraum.
Dort erwartet
nur eine Wache die Ladung, nimmt das Pad entgegen und begibt sich zum Terminal
an der anderen Seite des Halle. Einen Augenblick später signalisiert sie den
Runnern, dass alles in Ordnung sei und macht sich angesichts der gefährlichen
Ware aus dem Staub. Der Mann verschwindet hinter einer dicken Sicherheitstür an
der Stirnwand, die mit einem sehr auffälligem „Security“ gekennzeichnet
ist.
Draußen hat
sich Slitch davon überzeugt, dass es keine Verfolger gibt. Sie landet in der
Sichtdeckung des LKW und zieht sich zügig um. Die anderen Teammitglieder stoßen
zu ihr und warten auf das Signal der anderen.
Fastklick huscht
in der Halle zu dem besagten Terminal und stöpselt sich und sein Deck an die
interne Matrix an. Nach kurzer Zeit öffnet er wieder seine Augen und schüttelt
den Kopf. „Keine Chance“ meint er und meint damit wohl den Zugang zu der
gesuchten Datei. Die Kameras in diesem Bereich dagegen hat er unter Kontrolle,
wie auch die Außentür, die sich in diesem Moment öffnet und dem Rest des
Teams so den Zugang ermöglicht.
Darkblade nimmt
sich einen der Lastenheber und hebt die Palette mit den Fässern von der Ladefläche.
Zusammen mit dem Decker und Xanatos fahren sie deutlich im Sichtbereich der
Kamera zum Lastenaufzug – die anderen Runner folgen der Beschreibung von
Fastklick und gelangen so im Beobachtungsschatten der Wachen ebenfalls in den
Lift. Dann geht es abwärts.
-
Ungebetene Gäste -
Fr, 25.04.59,
02:05 Uhr – Seattle, Bellevue – Cavilard, Kellergeschoss
Die Fahrt in den
Keller dauert nur kurz. Mit entsicherten Waffen im Anschlag erwarten die Runner
mögliche Gefahren und Gimli nutzt die Zeit, den Hausgeist (Kraft-5) der Anlage
zu beschwören. Xanatos tut es ihm gleich und ruft seine restlichen Elementare
ebenfalls zu sich. Trotz der Größe des Lastenaufzugs wird es langsam eng.
Unbehelligt
erreicht das Team die untere Etage. Vor der Gattertür erstreckt sich auf ca. 30
Metern Länge eine weitere Lagerhalle, die wohl auch als Schleuse zu den anderen
Räumen fungiert. Am anderen Ende und in der linken Seitenwand sind noch weitere
große Doppeltüren angeordnet, an der rechten Wand stapeln sich Behälter in
den unterschiedlichsten Formen und Größen.
Das Team hält
kurz inne und der Gnom setzt sich auf den Boden um das vor ihnen liegende
magisch zu erkunden. Der Astralkörper des Schamanen gleitet durch einen
Laborbereich, in dem die verdrehten Auren verschiedener Kleinstlebewesen eine
Hintergrundstrahlung verursachen. Der Gnom weicht dem unangenehmen Leiden aus
und findet sich in einem langen Gang wieder, der an einer Schleuse endet. Ohne
Widerstand fliegt er weiter und landet in einer großen Halle, von der aus ein
frei stehender Aufzug nach oben führt. Gegenüber und rechts in der Südwand
sind weitere große Doppeltüren eingelassen und neben der südlichen befindet
sich links daneben ein großes Fenster, vor dem eine graue Jalousie
herabgelassen wurde. Im Astralraum ist die Wand von einem hellen Flimmern überzogen
und Gimli erkennt darin einen kraftvollen Hüter. Da er keinen unnötigen Alarm
auslösen will, beendet er seinen Aufklärungsflug hier und kommt zu den
ungeduldig wartenden Runnern zurück.
Dort hat sich
Fastklick inzwischen wieder an ein Terminal angeschlossen und versucht, die
Sicherheitsanlagen im Untergeschoss auszuspionieren. Ein plötzliches „Fuck“
lässt das Team herumwirbeln, doch der Decker hat sich schon wieder ausgestöpselt
und erzählt von einer anderen Persona, die sich unbefugt im System aufhält und
ihn angegriffen hat. Also ist man mal wieder nicht allein! Die Karten sind
dadurch nicht besser geworden, zusätzlich zur Sicherheit des Konzerns scheinen
sich die Runner nun auch noch mit einem anderen Team herumschlagen zu müssen.
Als der Schamane
sich wieder erhebt kratzt sich Blotch gerade mit seinem Cougar Long Knife
den Schmalz aus den Ohren und schnippt ihn an die Wand. „Geht’s dann endlich
los“ ertönt die gelangweilte Stimme fast zwei Meter über dem Gnomen, und
dieser schüttelt nur den Kopf.
Kurze Zeit später
– das Team hat schadlos zwei Schleusen überwunden – stehen die Runner vor
der letzten Tür zur zentralen Halle. Gimli befielt den Hausgeist zu sich und lässt
ihn alle Mitglieder des Teams verschleiern (Kraft-5, +5 auf MW bei Wahrnehmung).
So etwas besser vor den Blicken der Wachen geschützt, öffnen die Runner die Tür
und verteilen sich im leeren Saal.
Die magisch
aktiven Runner bleiben vorerst außerhalb des Hüters und sichern in der Deckung
des Aufzugschachts den Rücken der anderen. Darkblade, Shorty und Blotch nähern
sich der Tür nach Süden und Fastklick kommt hinterhergespurtet, um das
Magschloss (Level-5) zu knacken. Die Erweiterung am Cyberdeck des jungen Runners
funktioniert einwandfrei und bereits nach wenigen Sekunden gibt das Schloss mit
einem leisen Klack der Verriegelung den Widerstand auf. Sofort verteilen sich
Blotch rechts und der Adept links, während Shorty nach vorne sichert.
Noch immer im
Sichtfeld des Hausgeistes winkt der verschleierte Elf Fastklick herbei und
dieser kann auch das Schloss zur Sicherheitszentrale (Raum 13) geräuschlos
öffnen. Das Öffnen der Tür erregt dann aber doch die Aufmerksamkeit der
Wache, doch diese ist viel zu langsam. Ohne jemals zu wissen, was ihn
niedergestreckt hat, sackt der Wachmann zusammen (Atropin, 5T).
Dann bricht der
Elf mit einem Fluch die bisherige Geräuschlosigkeit und auch Shorty, die
inzwischen ebenfalls an der Tür ist, erkennt warum. Einer der Bildschirme zeigt
deutlich einen anderen Decker, der zwischen ein paar Regalen im Computerraum
sitzt und dessen Geist sich wohl in der Matrix rumtreibt.
Draußen in der
Halle spitzt sich die Situation inzwischen ebenfalls zu. Die Fahrstuhlkabine
kommt heruntergeschwebt und Gimli wird von einer unbekannten Magierin
angegriffen, die sich hinter dem gepanzerten Glas ziemlich sicher fühlt. Der
Manablitz (6S) prallt jedoch an der Spruchabwehr des Schamanen ab und der Rest
des Teams flüchtet eilig aus dem Sichtbereich der gläsernen Kabine. Etwa sechs
Meter zurück hinter der letzten Gangecke gehen die Runner in Deckung und
Xanatos schickt der Zauberin sein größeres Erdelementar (Kraft-4) entgegen.
In der
Liftkabine wird es eng, als sich das Elementar materialisiert und die Gegnerin
angreift. Diese weicht der Attacke geschickt aus und bannt den Geist, bevor
dieser überhaupt zu einem Angriff ansetzen kann. Das eilig hinterhergeschickte,
kleinere Elementar (Kraft-2) erwischt die Magierin dann aber auf dem falschen Fuß
und verwundet sie schwer. Mit einer klaffenden Wunde in der Seite fällt sie
blutüberströmt auf die Knie und bannt den Geist mit einem letzten Wort der
Macht.
Gimli, der den
anderen nicht gefolgt war, hatte sich hinter der Rückwand versteckt und
versucht nun die Fahrstuhltür zu öffnen. Doch diese scheint blockiert zu sein
und so befiehlt er auch noch den Hausgeist zum Angriff. Von den beiden
Elementaren schon geschwächt, gelingt es der Magierin nicht mehr länger, ihre
Verteidigung aufrecht zu erhalten und wird von der Attacke des Geistes
getroffen. Nach kurzem Kampf und einem vergeblichen Versuch, den Geist zu
bannen, bricht sie tödlich getroffen zusammen.
Fr, 25.04.59,
02:10 Uhr – Seattle, Bellevue – Cavilard, Kellergeschoss
Die feindliche
Magierin trägt nicht die Klamotten der Sicherheitsmannschaft und gehörte
demnach wohl zu dem anderen Decker im Computerzentrum. Mal wieder ein perfektes
Timing denken sich die Runner und kommen aus der Deckung hervor.
Im Südgang zum
Raum mit den Mainframes (Raum 18) sind Blotch, Darkblade und Shorty
inzwischen weiter vorgerückt und geben sich gegenseitig und dem jungen
Fastklick Deckung. Der lässt sich nicht lumpen und marschiert unerschrocken
mit. Sie erreichen unbehelligt die Sicherheitstür am Ende des Gangs und rasch
stöpselt sich der Decker ein. Die Sekunden verrinnen und tatenlos müssen die
Runner warten. Dann ein Schrei und mit verdrehten Augen bricht der Computerfreak
vor ihnen zusammen. Eilig fängt der Elf ihn auf und schaut ihn sich an. Da
Fastklick noch atmet, kramt der Adept nach einem Stimpatch (Stufe-3) und klebt
es dem Jungen an den Hals.
Shorty hat
inzwischen ihr Elektronikwerkzeug ausgepackt und versucht sich erneut an den
Magschlössern von Cavilard. Aber diese sind einfach zu gut abgesichert und
besonders dieses eine am Computerraum (Stufe-6). So scheitert auch dieser
Versuch, aber wenigstens wurde kein Alarm ausgelöst. Xanatos eilt nun auch
herbei und durchdringt dabei den Hüter. Er trägt weder einen aktiven Zauber,
noch einen Fokus und hat demnach auch keine Probleme damit. Nur der Schamane mit
seinen intensivierten Sprüchen und die Gestaltwandlerin versuchen gar nicht
erst, die starke Barriere herauszufordern. Hinter dem Hüter hält der Magier
kurz inne und spricht wieder einen Panzer auf sich.
Plötzlich wird,
nur wenige Meter hinter ihnen, eine Tür (Raum 14) aufgerissen und Jack Dury,
seines Zeichens aktueller Chef vom Dienst, stürmt den Runnern entgegen. In
jeder Hand einen Predator haltend scheint er, geschützt durch den verstärken
Sicherheitspanzer, nicht auf Frage aus zu sein. Hinter dem gepanzerten Visier
des Helms ist sein Gesicht nur als Schemen zu erkennen, aber das grimmige Brüllen
dringt dennoch bis in den Gang vor.
Doch Darkblade
hat sich nicht überraschen lassen und rollt sich flugs zur Seite, springt auf
und hämmert dem Angreifer seine Faust in den Solar Plexus. Die magische Kraft (Ki-Faust
S) lässt Jack stoppen und ein entsetztes, ungläubiges Keuchen dringt aus den
Außenlautsprechern des dunkelblauen Helms. Doch dann richtet er sich wieder
auf, da der Panzeranzug die größte Wucht des Schlages abgefangen hat (nur L
Schaden). Es hätte bös ausgehen können für den Elfen, denn beide Predatoren
richten sich auf ihn und die beiden grünen LED zeigen Feuerbereitschaft der
smarten Pistolen. Dann saust ein mächtiger Gegenstand in den Rücken des
Angreifers und schleudert ihn Darkblade entgegen. Blotch, der hinter der
aufgehenden Tür gestanden hat, war schnell genug und hat sofort reagiert. Die
gewaltige Streitaxt (14 S, 6 Erf.) des Trolls zerschmettert Jacks Rücken
und töten ihn augenblicklich. Mit dem Blut des Toten besudelt, robbt der Elf
unter der Leiche hervor und nickt Blotch dankend zu.
Shorty entdeckt
an der Rüstung von Mr. Dury eine Keycard und reißt sie ohne zu zögern
ab, um sich mit deren Hilfe erneut am Schloss der Computerzentrale zu versuchen.
Auch Fastklick ist wieder auf den Beinen, wenn auch noch ziemlich benebelt vom
Auswurf aus der Matrix. Diesmal gelingt es den Runnern, das Schloss zu überlisten
und mit einem leisen Summen öffnen die Servomotoren den Zugang zum Herzen des
Forschungszentrums. Doch der nun einsetzende Alarm ist alles andere als leise.
Ein ohrenbetäubender Lärm schwillt an und ab und verebbt dann wieder. Nun gut,
jetzt ist sowieso jeder wach. Slitch und Gimli sichern in der Halle die nördliche
Tür des Gangs zum Treppenhaus (Raum 2) und der Rest dringt in den
Computerraum vor.
Doch sie sind
nicht die ersten. Tatsächlich hat sich hier schon ein anderer Decker breit
gemacht und ist bei der Arbeit. Der neue Besuch scheint ihm nicht zu gefallen
und in rascher Folge feuert er zweimal einen Colt Manhunter auf Shorty ab. Einer der Kugeln (9M) trifft
und hinterlässt unter der Panzerweste einen fetten blauen Fleck (L-Schaden).
Darkblade
erwidert das Feuer augenblicklich. Ein gezielter Schuss aus der Maschinenpistole
bohrt sich in die gepanzerte Schulter des Deckers namens Weißer
Tiger (M-Schaden) und lässt ihn aufschreien. Dann rollt der Troll in den
Raum. Wie eine Dampflok stürmt er zwischen den beiden anderen Runnern hindurch,
reißt seine Enfield AS-10 hoch und feuert einfach durch die Regale hindurch. Die
großkalibrige Vollkugel (9S) zerpulvert ein paar Datenträger und durchschlägt
sowohl die Panzerweste, als auch den Oberkörper des Deckers (+S, T-Schaden) und
bringt selbst im Geräteschrank dahinter noch ein paar Lichter zum Verlöschen.
Eilig zerrt
Darkblade den Jungen hinter sich her und zeigt ihm die Verbindungsstelle, an der
andere gearbeitet hat. Fastklick zögert nur kurz, wirft nebenbei eine grüne
Tablette ein, und führt das Datenkabel erst zum Anschluss an den Computer, dann
zu seiner Datenbuchse an der Stirn. Das Grinsen des Deckers lässt den Elfen
hoffen und er signalisiert „Daumen hoch“. Für Blotch das Zeichen zur
Entwarnung. Der Troll rennt zurück zur Halle. Die beiden Elfen reichen als Rückendeckung
völlig aus.
Am Fahrstuhl
sind nach wie vor Gimli und Slitch in Deckung und halten die Tür im Visier.
Blotch postiert sich genau gegenüber und hält den Atem an. Denn die Tür
bewegt sich. Langsam aber bestimmt zieht jemand den linken Flügel der Tür auf
und schon kann man die Mündung einer Waffe erkennen. „Genug gewartet“,
denkt sich der Troll und nimmt die nur 8 Meter entfernte Gestalt hinter der Tür
unter Feuer. Zweimal bellt die Enfield auf und reißt die Wache von den Sohlen
(L, +S-Schaden). Der Troll bleibt in Position, doch ein Echo bleibt vorerst aus.
Als sich dann
unerwartet der Aufzug aktiviert und beginnt, wieder nach oben zu gleiten, wird
es den anderen beiden zu unsicher. Sie spurten vor zur Tür und Gimli wechselt
in seine Astralgestalt. Hinter der Tür liegt eine schwerverwundete Wache am
Boden und ansonsten ist es ruhig. Als er sich aus der eingenommenen Hocke wieder
aufrichtet, lädt er seine Waffe durch und schleicht, gefolgt von Slitch,
vorsichtig durch die Flügeltüren.
Fr, 25.04.59,
02:15 Uhr – Seattle, Bellevue – Cavilard, Kellergeschoss
Der dunkle Gang
ist scheinbar leer und nur das ziehende Röcheln der am Boden liegenden Wache
erzeugt überhaupt ein Laut. Der Gnom setzt den nächsten Fuß vor und schaut
kurz nach unten, um den Gegner zu checken. Doch er ist nicht allein gewesen.
Hinter der offen stehen Tür zu den Treppen blitzt es plötzlich grell auf. Eine
automatische Salve wird abgefeuert und trifft den Schamanen hart und unerwartet
(11S). Die gepanzerte Jacke kann die Projektile kaum aufhalten und Gimli taumelt
verletzt (M-Schaden) zurück zur Tür – sein eilig gezauberter Manablitz geht
ins Leere.
Slitch reagiert
prompt. Sie legt ihren Predator an und feuert auf die Wache. Doch die Deckung
hinter dem Türrahmen ist geschickt gewählt und so kann eine ihrer Kugeln nur
die Schulter des Gegners streifen (L-Schaden). So auch Blotch. Obwohl er ein
paar Meter weiter in der Halle steht und in die Dunkelheit des Gangs
hineinfeuern muss, zögert er keinen Augenblick. Kurz angelegt drückt er den
Abzug der Sturmschrotflinte durch und erzielt ebenfalls nur einen Streifschuss
(+L). So langsam zeigt sich, dass die Sicherheitspanzer wohl ihr Geld wert sind
!
Bevor sie
solchen Überlegungen weiter nachgehen könnten, geraten die Runner wieder unter
Beschuss. In der Dunkelheit unter der Treppe haben sich sogar zwei Wachen
verschanzt und beide haben es auf Slitch abgesehen. Geblendet durch die Mündungsblitze
muss der Schamane mit ansehen, wie ihr Körper von zweimal drei Kugel getroffen
wird. Die Projektile reißen regelrechte Löcher in den schwach gepanzerten Körper
(S-Schaden, +T-Schaden !). Noch im Fallen verwandelt sich der Frauenkörper in
einen blutüberströmten Adler, der mit einem schwachen Krächzen der
Gestaltwandlerin auf dem Boden aufschlägt.
Gimli lässt
sich sofort fallen und ruft seinen letzten Dienst bei dem Herdgeist ab. Er soll
die Wachen töten. Dieser manifestiert fast augenblicklich im Gang vor den
Runnern und bewegt sich auf die Sicherheitsmänner zu. Die greifen spontan ihre
Waffen und flüchten die Treppe hoch.
Gemeinsam mit
Blotch zieht der Gnom dann den toten Vogel aus dem Gang und kann mit Staunen
verfolgen, wie sich die Wunden wieder schließen. Nur wenige Augenblicke nach
den tödlichen Verletzungen rappelt sich der Adler wieder auf und schwingt sich
empor. Dann wandelt Slitch wieder in ihre weibliche Menschengestalt und legt
unter den lüsternen Blicken der übrigen Runner die zerschossene Kleidung
wieder an. Da der Gang nun sicher zu sein scheint, geht sie wieder zurück, hebt
ihre Pistole auf und lädt nach. Die Wachen selber haben keinerlei Wertgegenstände
bei sich und die Keycards erschienen ihr ohne großen Wert zu sein.
Gimli, der
Initiat, nutzt die kurze Pause und heilt seine eigenen Wunden. Xanatos, der
durch die Schiesserei ebenfalls wieder zur Halle gelockt wurde, schätzt die
Situation als geklärt ein und setzt sich hinter der Gangecke auf den Boden. Nun
klärt er astral auf und kann am oberen Ende der Treppe mitverfolgen, wie eine
der Lohnmagierinnen den Herdgeist bannt. Dann sammelt sie einige Wachen und
schickt sie in den Keller hinunter. Der Elf fährt zurück in seinen Körper,
springt auf und gibt die Warnung an das Team weiter.
Gerade
rechtzeitig meldet sich nun Fastklick und meint, er sei fertig. Darkblade gibt
das Zeichen zum Rückzug. Eilig packt der Decker sein Zeug zusammen und stopft
sich einen Datenchip in die Tasche des Anzugs. Zügig macht man sich auf den
geordneten Rückzug und folgt dem Weg, den sie beim Eindringen genommen haben.
Die Luftschleusen werden widerstandslos passiert und ohne weitere Zwischenfälle
erreicht das Team den Lastenaufzug. Fastklick hat in der Matrix nicht nur die
Daten erbeutet, sondern auch die Türverriegelungen auf dem Fluchtweg beseitigt
und den Notverschluss außer Betrieb gesetzt. Für alle Anwohner der Gegend
steht zu hoffen, dass nicht ausgerechnet jetzt ein Unfall mit den Biostoffen
passiert – aber solange man hier mit heiler Haut herauskommt, ist das den
Runnern eigentlich völlig egal.
-
Abschiedsgrüße -
Fr, 25.04.59,
02:20 Uhr – Seattle, Bellevue – Cavilard Forschungskomplex
Der Lift braucht
seine Zeit und so vergehen fast zehn Sekunden, bis die Transportplattform das
Wareneingangslager erreicht hat. Irgendwie hat sich schon jeder im Citymaster
gesehen, und so hat auch keiner der Zauberer den Fluchtweg über das
Kellergeschoss hinaus aufgeklärt.
Um so mehr
erstaunt es Shorty, als sie hinter einigen der Kistenstapel im Raum den Lauf
einer Waffe erkennt. Sie lässt sich geistesgegenwärtig zu Boden fallen und überlässt
alles weitere ihrer Manhunter. Die ersten Schüsse treffen (M, +L) und
lassen die Wache (Nr.4) trotz der Panzerung nach hintern taumeln – die
nachfolgenden Kugeln vollenden das Werk (+L, +S).
Etwa zeitgleich
hatte sich auch der Troll orientiert und verpasst der gerade zu Boden stürzenden
Wache (Nr.4) zusätzlich noch eine Ladung aus seiner Enfield (9S). Exitus!
Gimli – durch
seinen intensivierten Spruch reaktionsschneller als sonst – deckt die beiden
Wachen an den Kisten (auch wenn eine gerade im Kugelhagel der Menehune und des
Trolls zu Boden geht) mit einem Betäubungsball ein. Die andere Wache (Nr.5) stöhnt
auf (S-Bet.), bleibt aber auf ihrem Posten.
Darkblade hat
auch in diese Richtung geschaut und kann ebenfalls die zweite Wache erkennen. Er
zieht sofort den Abzug durch und trifft den leicht angeschlagenen Gegner (Nr.5)
mit einer Salve aus seiner Savalette Guardian
(12S, S-Schaden) am Bein. Trotz der Verwundung gibt dieser nicht auf und
erwidert mannhaft das Feuer. Und mit Erfolg. Die Dreiersalve (11S, 3 Erf.)
aus der FN‑HAR fegt den leicht
angeschlagenen Adepten von den Füßen (S-Schaden).
Im Fallen
erkennt der Elf dann einen dritten Wachmann hinter der Tür zum Wachraum. Er
zeigt sich nun ebenso hartnäckig wie diese Wachen und kämpft weiter. Auf dem Rücken
liegend legt er sofort ein paar Kugeln nach und zielt auf den neuen Gegner
(Nr.6). Die Savalette Guardian bellt auf und ein oder zwei Projektile der
Salve treffen auch ihr Ziel (M-Schaden).
Gimli spricht
unterdessen einen weiteren Betäubungsball und fällt die Wache (Nr.5) hinter
den Kisten endgültig. Mit leichtem Scheppern fällt das Sturmgewehr zu Boden
und hart schlägt der Helm des Niedergestreckten auf dem Betonboden auf
(T-Bet.).
Xanatos folgt
dem Feuer des anderen Elfen und sieht nun auch den verbliebenen Wachmann, der
hinter seiner Tür nun regelrecht im Dauerfeuer der Runner liegt. Ein Betäubungsblitz
(6M) lässt ihn die Sterne sehen, doch seine Waffe wegzuwerfen, kommt für den
loyalen Angestellten scheinbar nicht in Frage. Selbst die beiden wuchtigen Schüsse
aus der Waffe von Slitch (je 10S) können ihn nicht zur Aufgabe bewegen
(+M, +M) und schwer verletzt (9 Kästchen) bleibt er mit seinem Sturmgewehr
verbissen im Ziel.
Dies Ziel ist
und bleibt Darkblade. Einmal im Visier der Waffe hält die Smartverbindung das
Opfer im Fadenkreuz. Ein weiterer Ruck am Abzug und erneut lassen die Geschosse
den Adepten erbeben. Diesmal sind die Verletzungen zu viel für den Körper des
Elfen und mit einem letzten Aufschrei bricht er tödlich getroffen (T-Schaden,
12 Kästchen) zusammen.
Blotch nimmt
dies – aus seiner Deckung kommend - nur am Rande wahr und richtet die Enfield
grob auf das Mündungsfeuer. Dann zieht der Troll den Abzug durch und im lauten
Donner der Waffe platzt der Helm des Gegners in tausend Stücke.
Die
unansehnlichen Reste der Wache ignorierend eilen die Runner zum Ausgang und hören
draußen ebenfalls heftiges Feuer aus automatischen Waffen. Dann quietschen
Bremsen auf und Lou meldet über Funk, dass der Citymaster am Eingang der
Ladebucht „1“ auf das Team wartet.
Shorty und Gimli
kümmern sich unterdessen um den tödlich verwundeten Elfen. Die Erste Hilfe der
Menehune schlägt an (Stabilisiert) und unter dem Zeitdruck zerren sie ihn
gemeinsam zur Außentür. Blotch sieht dies und kommt helfend zurück, klemmt
sich den Körper des Adepten unter die Arme und spurtet mit den beiden Kleinen
zurück zum Fluchtwagen.
Dort ist die
Lage noch etwas angespannt und vereinzelte Querschläger zwingen das Team in
Deckung. Doch schließlich sind alle Runner im LKW und Lou tritt auf das
Gaspedal. Bockend macht der Citymaster einen Satz nach vorne und das mehrmalige
„Ploff“ vom Dach kündigt von abgeschossenen Rauchgranaten. Eine Wand heißen
Thermorauchs bildet sich hinter dem Wagen und behindert die Sicht der
verfolgenden Wachen.
Im Inneren hat
Gimli sich neben den Adepten gekniet, legt seine Hände auf die Wunden und ruft
sein Totem an. Leopard ist nicht sehr gnädig in dieser Nacht und so kann er die
Verletzungen des Elfen nur ein wenig lindern (+3 Kästchen). Noch immer schwer
verletzt, kommt Darkblade langsam wieder zu sich (S-Schaden, 9 Kästchen) und
dankt dem Schamane, bevor er wieder in ein Koma fällt.
Draußen hören
die Runner nun ein immer lauter werdendes Rotorgeräusch, begleitet von Fluch
des Riggers und der Meldung, dass sich ein Hubschrauber nähert. „Soso“
denkt sich Xanatos, dessen Adrenalinspiegel noch nicht wieder im grünen Bereich
liegt. „Komm Du nur!“ Mit einer herrischen Geste befiehlt er sein
Luftelementar (Kraft-6) zu sich und heißt ihm, die Piloten der Maschine zu töten.
Der Elementar verschwindet und nach wenigen Sekunden hört man die Turbinen des
Copters jäh aufheulen um dann gleich wieder zu verstummen. Kurze Zeit später
durchbricht eine Explosion die nächtliche Stille. Ein greller Lichtblitz
erhellt die Heckschieben und wirf Schatten auf die blassen Gesichter der Runner.
-
Wunden lecken -
Fr, 25.04.59,
03:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Wohnung von Xanatos
Der Rigger setzt
das Team an der Unterkunft des Magiers ab und wartet dann im Wagen. Er bleibt in
der Nähe des Hauses, dreht ein paar Runden und hält ständig Ausschau nach
eventuellen Verfolgern.
Drinnen
untersucht Xanatos den erschöpften Decker, der ihm Stolz das Chipetui unter die
Nase hält. „Gut, oder“ kommt ihm noch über die Lippen, bevor er mal wieder
das Bewusstein verliert. Der Elf legt den Jungen auf das Sofa und seine Hände für
den Heilzauber auf dessen Brust. Die Magie wirkt und sichtlich erholt schlägt
Fastklick kurze Zeit später die Augen auf.
Danach versorgt
der Elf seine Gäste, die sich aber eh schon in der Küche breit gemacht hatten
und tippt etwas später die Nummer von Mrs. Donovan in sein Handy.
Eve ist erfreut
über den erfolgreichen Abschluss des Runs und verabredet sich zur Übergabe des
Chips. Das Team soll sie um 04:00 Uhr am alten Ticket-Häuschen an der östlichen
Zufahrt zu Mercer Island treffen. Der Elf meint zu wissen, wo dies ist,
schaut kurz auf die Uhr, nickt und stimmt
der Vereinbarung zu.
Vorher
allerdings haben sie noch den Adepten zu versorgen. Darkblade kennt einen Straßendoc
nicht weit entfernt und wünscht, dort hin gebracht zu werden. Dem Rigger ist
der kleine Umweg schnuppe und so fährt man keine zehn Minuten bis zu der
angegebenen Schattenklinik. Im Hinterhof einer alten Reinigung übergeben sie
den Elfen der Obhut des Docs. Dann ruft die Pflicht und der Rest des Teams lässt
sich zur Brücke nach Mercer Island fahren.
Fr, 25.04.59,
04:00 Uhr – Seattle, Bellevue – Östliche Zufahrt zu Mercer Island
Das besagte
Ticket-Häuschen steht einsam und verlassen am Rand eine großen
Uferparkplatzes. Seit der Schiffsbetrieb geschlossen wurde, ist der Platz
verwaist. Der Citymaster der Runner fährt vor und hält etwa 50 m vor dem
Häuschen. Weit und breit ist kein Johnson zu sehen. Das Team verlässt den
Wagen und geht vorsichtig vorwärts, nach allen Seiten sichernd.
Immer noch kann
keiner der Runner Eve Donovan oder einen Gesandten sehen. Das Team nähert sich
dem Ufer des nahen Sees und betritt den alten, hölzernen Steg, der an der
Ticketbude beginnt. Im morgendlichen Nebel erkennt Slitch dann zwei Trolle und
eine Frau am Ende des Stegs und winkt die anderen vorwärts.
Eve scheint großes
Vertrauen zu haben, denn diese Stelle ist zwar durch den Nebel verdeckt, aber
auch total ungeschützt. Und das Seewasser ist im April noch nicht wirklich
warm. Wie dem auch sei. Sie ist da und mit ihr hoffentlich nicht nur diese
beiden Trolle, sondern auch die Kohle.
Das Gespräch
verläuft kurz und schmerzlos. Ihre Mrs. Johnson ist zufrieden und einer
der Leibwächter übergibt den Runnern im Tausch gegen den Chip mit den „Silver Angel“ -
Daten die 100.000 Nuyen (1 Checkstick). Dann verabschieden sich alle
und gehen zurück zu Lou.
Der Rigger erhält
die verabredeten 15.000 Y und zeigt zum ersten Mal ein Lächeln. Dann wird
aufgeteilt, was noch übrig bleibt. Da Blotch dazu gekommen ist, erhält jeder
Runnern nur noch ein Sechstel der verbliebenen 85.000 Nuyen. Xanatos überweist
jedem der anderen einen Betrag in Höhe von 13.600 Nuyen und behält den
Rest. (Ob man das mal nachrechnen sollte ?)
-
Ende -
Epilog:
Darblade hat es
diesmal derbe erwischt. Die Wachmänner haben ihn übel zusammengeschossen; nur
durch die Heilmagie von Gimli hat er überhaupt überlebt (noch S-Schaden, 9 Kästchen).
In der
Schattenklinik wird er fast einen Monat lang intensiv betreut und ist nach 28
Tagen wieder soweit hergestellt, dass er entlassen werden kann (noch M-Schaden).
Er verbringt die kommenden 8 Tage auch noch in der Klinik und hat am 30.05.2059,
dem Tag seiner Entlassung, die stolze Summe von 14.700 Nuyen zu begleichen.
Damit war sein erster Run ein sattes Minus-Geschäft. Aber immerhin hat er
wichtige Erfahrung gesammelt und sich einen Platz im Team gesichert.
Karmavergabe: