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Zwischenspiel -
Anfang Januar
2059
Die
beiden Runner Cat und John
Smith werden in Seattle angeworben, um das Runnerteam in Westafrika zu verstärken.
Die beiden wurden ausgewählt, da die Kontaktleute in Erfahrung bringen konnten,
dass sie schon einmal erfolgreich mit diesem Team zusammengearbeitet haben.
Per
Suborbital und Regionaljet gelangen sie nach Freetown und über Sao Tome
mit einem Wasserflugzeug nach Sekondi.
Dort sollen sie mit den, in einer Klinik zurückgelassenen Runnern
zusammengebracht werden.
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Nachzügler -
Sa, 04.01.59,
20:30 Uhr – Elfenbeinküste - Sekondi
Cat
und John Smith verabschieden sich beim Piloten des Wasserflugzeugs und
orientieren sich im Hafen der freien Stadt Sekondi. In der Menge der
Schwarzafrikaner fallen die beiden Runner zwischen den ganzen Konzernangehörigen
natürlich leicht auf, und so verhält man sich ruhig und sucht den nächsten
Kontakt auf.
Am
Pier 31 finden sie das Lagerhaus, welches ihnen im Briefing beschrieben wurde
und Igor, ein wahrhafter Zyklop, lässt sie hinein. Die Überprüfung bestätigt
die Identität der Runner und so versorgt er sie mit der bestellten Ausrüstung
und dem Hinweis, innerhalb der Mauern von Sekondi keinen Streit anzufangen. Außerdem
könnten sie Probleme mit der Verständigung bekommen, denn die wenigsten hier
sprechen Englisch und ohne einen der afrikanischen Dialekte sei man hier außerhalb
der Konzernburgen ziemlich aufgeschmissen. Auch die sonst so begehrten
Credsticks und Nuyen seien wertlos, wenn man sich außerhalb der Enklave, sprich
auf dem Markt und im Hafen, herumtreibt. Hier regiert noch der harte (Asante-)Dollar
mit seinen blauen Scheinen.
Sa, 04.01.59,
22:00 Uhr – Elfenbeinküste – Sekondi – PBT-Niederlassung
Der
nächste Termin ist ein Treffen mir Ahmadou
Kourouma, dem PBT-Vertreter vor Ort. Nach einigen Kontrollen am Eingang des
PBT-Hauptquartiers treffen die beiden Neuankömmlinge mit dem Johnson zusammen,
der sich etwas verwundert zeigt. Doch nach einer Rückfrage bei Raether
in Seattle heißt er die Runner willkommen. Er gibt einen kurzen Überblick über
den bisherigen Stand der Dinge und verabschiedet er sich jedoch gleich wieder,
nachdem er einen Fahrer gerufen hat, der Cat und John zur Klinik bringen soll.
Dort
liegen die anderen Runner bislang in einem künstliche Koma unter Beobachtung.
Xanatos erwacht als erster und findet sich in einem sterilen, weißen Raum
wieder, der ihn arg an ein Krankenhauszimmer erinnert. Sofort malträtiert er
den Klingelknopf und nach wenigen Sekunden erscheint eine Schwester, die sich
nach seinen Wünschen erkundigt. Wo er sei und was man mit ihm getan habe, will
er wissen und die Frau erzählt es ihm, soweit sie selber informiert ist. Er sei
zusammen mit zwei Trollen und anderen Ausländern an Bord der „Tangakwunu“
nach Sekondi gekommen und beim Einlaufen in den Hafen ohne Bewusstsein gewesen.
Die Ärzte vermuten eine Art Schock durch die Berührung mit einem Mana-Loch
auf dem Atlantik. Der Elfenmagier kratzt sich am Kopf und holt seine
Erinnerungen hervor, als aus dem Nebenzimmer ein lautes Poltern und Gezeter zu
vernehmen ist. Die Schwester spurtet los und kommt kurze Zeit später mit Blotch
im Gefolge zurück.
Unterdessen
erreicht Cat den Elfen am Telekom und informiert ihn darüber, dass sie und John
das Team verstärken sollen. Nach einem „Aha“ fragt sich Xanatos spontan, wo
sich eigentlich der Rest der Truppe rumtreibt und wählt die Nummer von
Fastblade an.
Dieser
hat sich einige Dutzend Meilen weiter östlich gerade aus dem Wasser an Bord des
Patrouillenbootes gezogen und fummelt genervt in seiner Jackentasche, bis der
das Gerät gefunden hat und mit einem genervten „JA !!“ antworten kann.
Xanatos
fragt kurz den Status ab und meint, man solle ihn doch in Sekondi abholen. Mit
einem gedanklichen „Fuck You“ erklärt der Elfensamurai dem Magier,
dass dies aus taktischen Gründen nicht möglich sei und gibt durch, dass man
sich in der Nähe von Glidji treffen
soll. Dort hofft man, auf Mitgliedern des Aidoo Clans
zu treffen, die ihnen verraten können, wo sich der gesuchte Wissenschaftler Dr.
Dicristofaro aufhält.
Leicht
geknirscht legt der Elf auf und lässt sich von der Schwester zu seiner Ausrüstung
führen. In einer Art Umkleide liegt die Ausrüstung des Magiers und der
Trollklaue sicher in Panzerschränken verstaut. Insbesondere die magischen
Utensilien und der schwere Koffer mit den Aktienfolien sind unberührt
geblieben. Zufrieden ist auch Blotch, denn seine komplette Ausrüstung wurde
gereinigt und ebenfalls hier verstaut.
Gegen
22:30 treffen dann Cat und John Smith beim Krankenhaus ein. Nach einem kurzen Händeschütteln
tauscht man die Nummern aus und verabredet sich am Hafen, um dort ein schnelles
Boot aufzutreiben, das sie nach Glidji bringen soll.
Sa, 04.01.59,
23:00 Uhr – Elfenbeinküste – Hafen von Sekondi
John
trennt sich nach kurzer Zeit von Cat und stattet Igor einen weiteren Besuch ab.
Nach kurzen Verhandlungen überlässt dieser dem amerikanischen Runner einen
Wanzenscanner (Stufe-5) und einen „White Noise“-Generator (Stufe-6),
die zusammen mit der restlichen Ausrüstung in einer Sporttasche verschwinden.
Xanatos
und Blotch stapfen unterdessen auf der Suche nach einer Automatenbank durch die
Viertel von Sekondi und werden schließlich fündig. Wie in grauer Vorzeit hebt
der Magier 12.000 A$ ab und sieht dafür glatte 8.000 Y von seinem
Credstick verschwinden.
Cat
schleicht durch den belebten Markt und sondiert die verschiedenen Kneipen und
die Fischerboote, die an der Hafenmauer und den unzähligen Stegen vertäut
sind. Sie scheitert aber mehrmals an der mangelnden Beherrschung der Sprache und
handelt sich mehr als einen Lacher ein. Schließlich entdeckt sie eine Bar mit
japanischen Schriftzeichen und asiatischem Publikum. Vielleicht können ihr dort
ihre bescheidenen Kenntnisse der japanischen Sprache weiterhelfen.
Doch
vorher wartet sie, bis das Team vollzählig ist und John fällt noch eine
chinesische Spelunke auf, die noch vielversprechender wirkt, denn sein Mandarin
kann sich durchaus sehen lassen. In der dunklen Kneipe erkundigt er sich nach
Mietbooten und wird vom Barkeeper an einen alten Mann namens Fa
Lung verwiesen, der allein in einer der dunkleren Ecken sitzt.
Der
Alte bejaht die Frage nach einem Boot und meint, es sein schnell genug und könne
bis zu sechs Personen befördern. Die Verhandlungen über den Preis gestalten
sich kurz aber heftig und John einigt sich mit dem Chinesen auf eine Summe von
900,- A$ plus weitere 400,- A$ pro Tag. Mr. Lung erwartet die Runner am nächsten
Morgen um 6:00 Uhr am Steg 134 und wünscht ihnen eine gute Nacht.
John,
Cat, Xanatos und Blotch sind zufrieden mit dem Deal und schlendern zurück zur
Suite der Runner in der Niederlassung von PBT, wo sie sich noch einmal aufs Ohr
hauen wollen, um am nächsten Morgen ausgeruht die Jagd in Angriff zu nehmen.
Sa, 04.01.59,
23:00 Uhr – Elfenbeinküste – Zwischen Accra und Glidji
Shorty
ist von der stundenlangen Konzentration am Steuer und den Kämpfen erschöpft
und überlässt das Ruder der Automatik. Dem Elfensamurai lässt seine
Hyperschilddrüse keine Ruhe und in einem weiteren Anfall von Paranoia hetzt er
Sam auf, in der elektronischen Ausrüstung nach einem Transponder oder ähnlichem
zu suchen. Dieser wird fündig und will dem Elfen grade erklären, was genau er
entdeckt hat, als Fastblade seinen Predator auf das Bauteil richtet und mehrmals
den Abzug durchzieht. Die empfindliche Elektronik des Küstenwachboots quittiert
nach dieser Behandlung den Dienst und so finden sich die Runner plötzlich im
Dunklen wieder.
Doch
das Ruder lässt sich noch manuell bedienen und mit Hilfe von Slitch, die im
Flug die Gegend auskundschaftet, erreicht man gegen Mittag des nächsten Tages
die kleine Siedlung Glidji. Die Gestaltwandlerin überfliegt kurz die Ansammlung
von Blechhütten und schätzt die Einwohnerzahl auf etwa 3.000 Menschen.
Darunter keine Weißen und nur wenige Metatypen. Vom Ufer aus reicht eine Mole
ca. 150 Meter weit in das Meer hinein und zwei kürzere Holzstege bilden den
Ankerplatz für Dutzende kleinerer und größerer Boote. An der steinernen Mole
liegen zwei Patrouillenboote, ähnlich dem gekaperten.
Die
Runner beschließen, einige Kilometer vorher an Land zu gehen und steuern das
Boot bis an den Dschungel heran. Die Bäume wachsen bis an das Ufer und das
kleine Schiff lässt sich mit Gehölz und Blättern provisorisch tarnen. Nachdem
sie sich vergewissert haben, dass ihr Boot auch gut vertäut ist, marschiert der
Trupp nach Osten und erreicht gegen 12:30 den Waldrand vor Glidji. Die Bewohner
haben ihre Hütten etwa fünfzehnhundert Meter vom Wald entfernt in der natürlichen
Steppe gebaut und dabei einen hohen
Felsen als östliche Begrenzung gewählt.
Das
Team lässt sich im Schatten der Bäume nieder und wartet ungeduldig auf die
Nachzügler, denen man ja mindestens um zwei Tage voraus ist.
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Der alte Mann und das Meer -
So, 05.01.59,
06:00 Uhr – Elfenbeinküste – Hafen von Sekondi
Frisch
geduscht und dennoch schon wieder in der stickigen Schwüle unterwegs, traben
Xanatos, Blotch, sowie Cat und John zum Hafen und klappern die hölzernen Stege
der Fischerboote ab. Bei Nr. 134 angekommen, erblicken sie auch gleich Fa Lung,
der etwa in der Mitte des Steges auf sie wartet. Das avisierte Fischerboot
entpuppt sich als schneller kleiner Cruiser, der wohl gut und gerne seine 30 kn
laufen wird. Mit seinem feinen, asiatischen Lächeln bittet der Alte die vier
Runner an Bord und begibt sich dann nach vorne zum Steuer des Bootes.
John
Smith ist misstrauischer denn je und unterzieht die gesamte Ausrüstung noch
einmal einer gründlichen Untersuchung. Der Wanzenscanner schlägt sogar an. In
der Sporttasche ist ein Mikrosender versteckt und nachdem er den Inhalt in einen
Jutesack umgeräumt hat, wandert die Tasche auf das Deck eines benachbarten
Bootes.
Dann
geht es los und die vier machen es sich gemütlich. Sie frühstücken in aller
Ruhe während Lung den Motor hochfährt und in Küstennähe bleibt. Die Fahrt
verläuft fast ohne Zwischenfälle und der Chinese scheint sich mit den Piraten
und den Rebellen gut gestellt zu haben, denn mehrmals reichen ein paar Funksprüche
aus, um ihn unbehelligt passieren zu lassen.
Gegen
Mittag erreichen die Runner die Stadt Accra und Xanatos nimmt Verbindung mit
Fastblade auf, der sich gerade in der Sonne am Waldrand räkelt und missmutig
mit seinen 10 mm Patronen jongliert. Er gibt die Position durch und der
Magier heißt Lung, weiterzufahren. Doch dieser will für die Passage der umkämpften
Region noch einmal weitere 400,- A$ haben, die ihm der Elf auch wiederwillig in
die Hände drückt.
Das
Geld ist nicht schlecht investiert und nach weiteren fünf Stunden erreichen sie
die Siedlung Glidji. Dank der Beschreibung des Elfensamurai finden sie die
Stelle, an der das Patrouillenboot versteckt ist und bitten den Chinesen, sie
dort an Land zu bringen. Fa Lung stimmt dem zu und kurze Zeit später
knirscht der Sand unter dem Bug des Bootes. Der Chinese bleibt am Ruder stehen,
vermeidet es, den Runnern seinen Rücken zuzudrehen und verbeugt sich artig vor
seinen Passagieren.
Doch
diese sind mal wieder ziemlich unfreundlich zu ihren helfenden Händen. Xanatos
Dogma, keine Zeugen zu hinterlassen, bringt das Team immer wieder in brenzlige
Situationen. Der Magier deutet der Runnerin, den Chinesen kaltzustellen und Cat
zieht ihre Ares Squirt, um Lung zu betäuben. Doch kaum zieht sie den Abzug
durch, da materialisiert eine alte chinesische Frau neben ihrem Gegenüber, die
ohne zu zögern einen Blitz auf die Runnerin wirft, der ihre Haare am ganzen Körper
versengt und mächtig Schmerzen verursacht (M-Schaden).
Xanatos
erkennt in der Frau sofort den Geistverbündeten des Chinesen und versucht ihn
zu bannen. Da der Verbündete nicht sehr mächtig ist (Kraftstufe-5), gelingt
ihm dies nach kurzer Zeit. Dann hat er die Faxen dicke, zieht seine Pistole und
erschießt den ohnmächtigen und wehrlosen Fa Lung mit zwei Kugeln in die
Brust. Anschließend nimmt er ihm das Geld ab und kann insgesamt 2.500,- A$
aus den Taschen des Chinesen erbeuten. Um den Hals des Toten hängt eine Kette
mit einem geschnitzten Holzmedaillon, das ein Drachenmotiv ziert. Ein kurzer
Blick auf die Astralebene lässt den Elfenmagier verzücken, denn das Schmuckstück
entpuppt sich als Geisterfokus (Stufe-2), den Xanatos natürlich sofort
einsteckt.
Danach
wendet er sich der Runnerin zu und heilt alle ihre Wunden, bevor man sich auf
den Weg zum Treffpunkt macht. Nach einem kurzen Marsch durch den Wald treffen
die Teams aufeinander. Xanatos wendet seinen Heilzauber noch einmal an und kann
bei Sam noch einige der tiefen Schnitte schließen (noch L, von 2 auf 1 Kästchen).
Dann packen alle ihre Ausrüstung zusammen und gehen zu Fuß nach Glidji.
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L’état, c’est moi -
So, 05.01.59,
17:30 Uhr – Elfenbeinküste – Glidji
Die
neun Gefährten (*g) gehen schnurstracks durch die grasbewachsene Ebene auf die
Siedlung zu und erregen dabei weniger Aufsehen, als befürchtet. Kein Alarm ertönt
und keine Waffen werden auf sie gerichtet. Noch stehen die Dinge gut. Da man
keinen besseren Ansatz hat, verteilen sich die Runner ein wenig und versuchen,
sich nach dem Aidoo Clan durchzufragen.
Nach
etwa einer Viertelstunde spürt Blotch dann ein Ziehen an seiner Hose und
erkennt einen etwa 12jährigen Jungen, der wild gestikuliert und „Aidoo“,
„Aidoo“ ruft. Er winkt die anderen Runner zu sich und gemeinsam lassen sie
sich von dem Jungen weiter nach Osten führen.
Der
eigentlichen Hüttensiedlung schließt sich am Fuß des großen Felsen ein großer
Kreis von stabileren Bauten an, der von einem hohen, hölzernen Zaun umgeben
ist. Am Eingang stehen zwei Wachen in traditioneller Tracht, die mit Speeren
bewaffnet einen anachronistischen Eindruck hinterlassen. Dahinter erwartet sie
eine ca. hundertköpfige Menge in gemischter Kleidung. Von traditionell, über
Jeans, Drillich und modernen Anzug ist hier alles vertreten.
Dem
Eingang gegenüber thront ein stämmiger Schwarzafrikaner auf einem steinernen
Podest und winkt das Team zu sich. Zu seinen Füßen sitzen vier junge Frauen
und hinter ihm steht ein altes ausgemergeltes Kerlchen mit einem Stab in der
Hand. Untrüglich ein Berater, vermutlich sogar ein Schamane des Clans.
Gimli
nimmt sich ein Herz und tritt vor, doch er muss seine Sprachkenntnisse gar nicht
erst bemühen - der Clanhäuptling richtet seinen Worte in fast akzentfreiem
Englisch an das Team. Warum sie den Clan der Aidoo suchen und was sie hier zu
schaffen haben, will er wissen.
Doch
Gimli, der die Antwort in seiner spontanen und etwas selbstherrliche Art
vorbringt, kann Gavivi Aidoo nicht überzeugen und beleidig ihn mit seinem
Verhalten sogar sehr. Der Chef der Aidoo ist aufgebracht und zürnt dem
Leopardschamanen. Auch sein Berater fuchtelt hektisch mit dem Stab durch die
Luft und verlangt einen Kniefall des Gnomen.
Dieser
winkt mit einem müden „Pah“ ab und wendet sich zum gehen. Doch die Wachen
am Ausgang kreuzen ihre Speere und in der umstehenden Menge hören die Runner,
wie mehrere Waffen geräuschvoll durchgeladen werden. Fastblade ruft Gimli zu,
er solle sich doch einfach hinknien und bittet ihn eindringlich, seinen Stolz
hinunterzuschlucken. Doch erst als er ihm dafür Geld anbietet, ist der
eigenwillige Gnom dazu bereit.
Der
Schamane geht zurück und wirft sich vor dem Thron in den Staub. Gavivi, nun
sichtlich befriedigt, erkundigt sich erneut nach dem Begehr der Runner und erfährt,
dass diese einem entführten Wissenschaftler auf der Spur sind. Die Runner
lernen nun den afrikanischen modus operandi kennen und der Chef der Aidoo erklärt
ihnen ohne Umschweife, dass sie den Mann von dem Frachter geholt haben und gerne
bereit ist, ihnen die gewünschte Information zu verkaufen.
Gegen
weitere 6 Diamanten aus Fastblades immer leerer werdendem Beutel wird man sich
einig und Gavivi erzählt dem Team, dass sie Dr. Dicristofaro zu einer Niederlassung von Tan Tien
in der Nähe von Mampong gebracht
haben. Fastblade stöhnt innerlich auf. Mampong liegt gut und gerne drei Tage
weit im Landesinneren, immer den Volta hinauf. Da auch das Reich der Ghule dort
seine Grenzen hat, fährt es im eisig über den Rücken, da er vermutet schon
das Schlimmste. Doch die Aidoo winken ab und meinen, dass die Ghule weiter im
Norden hausen und nicht so weit in den Süden kommen.
Dann
kriecht Gimli zu seinen Kumpels zurück und gemeinsam verlassen die Runner
Glidji und gehen zu dem Patrouillenboot zurück. Xanatos hat kurz vorher astral
nachgesehen, ob die Luft auch rein ist und gegen 19:00 Uhr startet das Team
seine Fahrt den Volta hinauf.
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Appetithappen -
Mi, 08.01.59,
15:00 Uhr – Elfenbeinküste – Volta, Region um Mampong
Die
Runner verbringen drei langweilige Tage mit der Fahrt auf dem Volta. Die Strecke
führt sie stromaufwärts nach Nordwesten. Anstatt der gefürchteten Paracritter
und schießwütiger Piraten werden sie nur von einer Legion Mücken in Empfang
genommen, und so dösen alle auf dem Deck des Bootes vor sich hin und harren der
Dinge, die da kommen mögen.
An
die Niederlassung von Tan Tien mag kaum einer denken und einzig Xanatos
gelingt eine Verbindung mit seinem Telekom zu einem seiner Informanten nach
Seattle. Ohne Rücksicht auf die Rechnung fragt er seinen Kontakt aus und kann
wenigstens ein paar allgemeine Informationen an Land ziehen. Tan Tien ist ein
chinesischer AA Konzern, der sich auf Paracritter, Cybertech und Biotech
konzentriert. Er ist damit ein direkter Konkurrent von Phönix Biotechnologies
und nicht gerade bekannt für sein humanitäres Engagement.
Am
Mittwoch Nachmittag erreichen die Runner gegen 15:00 Uhr die angegebene Stelle,
von wo aus ein Weg vom Flussufer zur etwa zehn Kilometer entfernten
Niederlassung führen soll. Der ‚Weg’ ist gut zu erkennen, es handelt sich
bei der gut 10 m breiten Schneise eher um eine Dschungelautobahn. Büsche
und kleine Bäume sind einfach umgeknickt und die Stümpfe etlicher Baumriesen
zeugen von vehementen Rodungsaktionen.
Das
Team vertäut das Boot einige Dutzend Meter nördlich der Schneise am Ufer und
tarnt es, so gut es geht. Dann packen die Runner ihre Sachen und untersuchen den
Uferbereich nach Spuren. Während sich der Elfenmagier mit einem „Panzer“
schütz, wird Gimli fündig und stößt auf einen großen Abdruck, der nichts
Gutes verheißen lässt. Dennoch führt der Weg nach Hause nur in eine Richtung,
nach Westen in Richtung Tan Tien.
Slitch
klärt als Adler den Weg auf und Gimli unternimmt ab und zu kleine Exkursionen
im Astralraum, während er seinen weltlichen Körper in den Armen von Blotch lässt.
Nach etwa zwei Stunden und der Hälfte der Wegstrecke bemerken die Runner, wie
der Boden sich in rhythmischen Abständen bewegt. Irgendeine große Kreatur
kreuzt den Weg des Teams, doch selbst Slitch kann aus der Luft noch nichts
entdecken.
Dann
bricht etwa 100 m vor den Runnern ein Behemoth aus dem Wald und
trabt auf die Schneise in Richtung Fluss. Diese Paravariante eines Alligators
erreicht gut und gerne drei Meter Schulterhöhe und eine Länge von sechs
Metern. Selbst Blotch, der Troll, will sich nicht mit dem Critter anlegen und so
verschwinden die Runner links und rechts der Schneise im Unterholz. Blotch
schnappt sich Gimli und klettert mit ihm auf einen Baum, während Slitch die
Szene aus der Luft beobachtet.
Der
Behemoth trabt langsam und ständig um sich witternd die Schneise entlang. Als
die Runner schon aufatmen wollen, bleibt das Monster stehen. Er hebt den Kopf
und blickt nach rechts in das Gebüsch, das Xanatos als Versteck dient. Dann
dreht es seinen massigen Körper und kommt auf den Magier zu. Dieser wird ganz
grün im Gesicht und er legt sich seinen mächtigsten Zauber zurecht. Als der
Behemoth nur noch ein paar Meter von dem Gebüsch entfernt ist, hält es Xanatos
nicht mehr und er wirft einen riesigen Feuerball (8T, 6 Erf.) gegen das Untier,
der ihn fast selber von den Füßen holt und schwer taumeln lässt (Entzug S).
Der
Critter bäumt sich auf und brüllt vor Schmerz. Die verknöcherten Schuppen
qualmen und inmitten einer Feuerlohe hüpft und wütet das schwer verwundete
Tier seinen Schmerz aus. Doch selbst dieser mächtige Zauber konnte den Behemoth
nicht niederstrecken und so greift dieser nun seinerseits an, springt nach vorn
in das Gebüsch und verfehlt den benommenen Zauberer nur um Haaresbreite.
Dies
ist das Zeichen für die anderen Runner, ebenfalls einzugreifen. Fastblade legt
mit seinem Jagdgewehr an und trifft das große Tier locker in die Flanke. Doch
die Wirkung ist gleich Null, die gepanzerte Haut des Gegners wehrt die großkalibrige
Munition aus der Remington 950 mühelos ab.
Serious Sam
zückt seine Savalette und läuft in sicherer Distanz um das Vieh herum, um sich
in eine bessere Schussposition zu bringen. Er hat es auf die Augen des Behemoth
abgesehen, in der Hoffnung, dort auf eine weniger stark gepanzerte Stelle zu
treffen.
John
Smith macht indes ein paar Granaten scharf und auch Fastblade fummelt einen Zünder
an ein Paket C4 und läuft mit seinem Gewehr Sam hinterher. Die HE-Granate von
John explodiert ein paar Meter seitlich des Monsters und lenkt es dadurch von
Xanatos ab, der seiner Schwäche zum Trotz einen weiteren Zauber versucht - der
allerdings keine Wirkung zeigt. Gimli macht die gleiche Erfahrung und nimmt sich
vor, sich das nächste Mal besser zu konzentrieren.
Sam
kann endlich eines der tellergroßen Augen des Tieres sehen und nimmt es sofort
unter Feuer. Doch die Kugeln treffen nicht exakt und können die dicke Haut
nicht durchdringen. Hinter ihm bellt erneut die Remington des Elfen auf und
diesmal zeigt sie Wirkung. Knapp unterhalb des linken Auges reißt das große
Projektil eine klaffende Wunde in das Fleisch und lässt den Behemoth erneut
aufheulen. Die Wurfmesser von Cat haben dagegen keine Chance und fallen zu
Boden, ohne die Hornschuppen auch nur angekratzt zu haben.
Die
nächste Granate von John trifft besser, rollt dann aber unter dem Critter
hindurch und auf dessen andere Seite, wo Sam ungläubig auf das metallene Ei
starrt, ehe es detoniert. Die Wucht der Explosion kann dem eigentlichen Ziel
nichts anhaben, aber der Samurai wird gezeichnet. Einige Splitter ziehen blutige
Schrammen durch das Gesicht von Sam (+L), andere reißen Löcher in seine
Kleidung.
Die
beiden Zauberer versuchen es erneut mit Sprüchen, aber irgendwie scheint der
Behemoth dagegen eine gewissen Resistenz zu zeigen. Dann nimmt sich Fastblade
ein Herz und versucht von hinten auf das Monster zu springen, doch dessen
abrupte Bewegungen lassen ihn verfehlen, und so muss dem gewaltigen Schwanz
ausweichen, um nicht erschlagen zu werden.
Schließlich
ist Blotch heran und die Axt des Troll hinterlässt ein tiefe Wunde in der
Flanke. Der Hieb erfolgte gerade noch rechtzeitig, um das Tier von Sam
abzulenken und sich damit auf den Troll zu konzentrieren. Doch der Angriff geht
fehlt und erneut schnappen die mächtigen Kiefer in der Luft zusammen.
Der
Kampf geht so weiter und sowohl Sam’s Savalette, als auch Shorty’s mit
Ex-Ex-Muntion bestückte Ruger Super Warhawk fügen den Behemoth noch
einige kleine Wunden zu, bis der Troll den Kampf mit einem gewaltigen Hieb
seiner Kampfaxt beendet. Blotch trifft das Tier am Hals und zerfetzt die
Schlagader, woraufhin er von einem nicht enden wollenden Strom Blutes übergossen
wird. Mit einem röchelnden Laut bricht der Gigant zusammen und lässt ein
letztes Mal die Erde erbeben. Dann herrscht Ruhe.
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Eine Festung im Wald -
Mi, 08.01.59,
19:00 Uhr – Elfenbeinküste – Tan Tien Komplex
Vier
Stunden später ist es dann soweit. Nach einer leichten Biegung öffnet sich die
Schneise auf eine ca. 500 Meter durchmessende Lichtung im Wald. In deren Mitte
liegt, hinter einem hohen Drahtzaun geschützt, der Gebäudekomplex der Tan Tien
Corporation, Niederlassung Mampong. Das Team erkennt aus der Ferne fünf große
Gebäude und einen hohen Turm in der Mitte. Der Komplex ist über einen einzigen
Eingang zu erreichen, der mit starken Ketten gesichert ist.
Die
Runner suchen Schutz hinter einem flachen, bewachsenen Hügel und beobachten die
Anlage erst einmal. Xanatos sucht sich ein schattiges Plätzchen und zollt
seiner Erschöpfung Tribut indem er nur noch vor sich hindöst (noch M Bet)
- obwohl er in Gedanken schon den nächsten Elementar zu Hilfe ruft.
Slitch
überfliegt das Gelände ein paar mal, und kann die grobe Struktur erfassen.
Auch Gimli erkundet die Niederlassung und projiziert sich astral. Seltsamerweise
sind keine Geister zu sehen und so traut er sich näher heran. Hinter dem sechs
Meter hohen Maschendrahtzaun folgt ein tiefer, vier Meter breiter Betongraben,
auf dessen Boden mehrere Horden affenartiger Wesen herumtollen. Die Wachcritter
sind dualer Natur und einige entdecken den über ihnen schwebenden Gnom und
versuchen zu ihm hoch zu hüpfen, was ihnen aber nicht gelingt.
Im
Zentrum der Anlage steht ein vierstöckiger Turm, der im dritten Stock von einer
Metallschiene umgeben ist, an der ein Geschütz befestigt ist. Der massige Lauf
verheißt nichts gutes, zumal parallel dazu noch ein oder zwei kleinere Waffen
montiert sind, die Gimli aus dem Astralraum heraus nicht so gut erkennen kann.
In
der Nordostecke erstreckt sich hinter einem Wohnkomplex ein Sportfeld, in dessen
Gras er ein weiteres duales Geschöpf erkennen kann. Er schwebt näher heran, um
es sich genauer anzusehen und wird trotz aller Vorsicht von dem Angriff überrascht.
Obwohl er noch 5 m über der Wiese schwebt, erkennt ihn der schlangenartige
Gegner und schnellt sich empor. Doch die Distanz war nun doch zu groß und so
kommt der Schamane mit dem Schrecken davon.
Er
überlegt, ob er einen Geist beschwören kann, der den - vermutlich vorhandenen
- Rigger im Turm ausschalten kann, doch dazu müsste er erst in das Gebäude
gelangen, den einem Stadtgeist wäre der Domänenwechsel nicht möglich.
Serious Sam
will es genau wissen und pirscht sich im Schutz der Gräser an das Tor heran. Es
gelingt ihm, sich fast unsichtbar mit der Umgebung zu verschmelzen
(Heimlichkeit: 27) und so kommt er unentdeckt bis an den linken Pfeiler der
Einfahrt heran. Nur wenige Meter vor dem Zaun und den schweren Ketten, die
waagerecht zum Boden die Einfahrt verhängen, bleibt er liegen und sondiert das
Gelände. Er kann eine Kamera an hinteren Torpfeiler erkennen und sieht nur ein
einziges Paar Wachen, die in Schutzanzügen und mit Sturmgewehren Streife
laufen.
Doch
dann wagt er sich etwas zu weit vor und wird von der Sicherheit entdeckt. Vom
Turm her ist das Surren der anlaufenden Elektromotoren zu hören und kurze Zeit
später explodieren in kurzer Folge mehrere Granaten vor, hinter und neben dem
Samurai. Dieser bringt rasch den Betonpfeiler zwischen sich und den Turm und
presst sich mit dem Rücken dagegen. Mehrfach wird er von Granat- und
Betonsplittern getroffen, doch bislang können diese ihm höchstens ein paar
Kratzen und blaue Flecke verursachen. Dennoch ist er am Rande der Panik.
Festgenagelt von einem verriggten Geschütz und 200 Meter von eine sicheren
Deckung entfernt schwant ihm so langsam, dass er sich in einer ziemlich
beschissenen Situation befindet.
John
und Slitch haben unterdessen ein Bündel C4 geschnürt, um den Turm zu knacken.
Die Gestaltwandlerin fliegt über den Turm und lässt das Bündel auf das flache
Dach fallen, in der Hoffnung, die oberste Etage weit genug aufzusprengen, um
einem Geist den Zugang zu ermöglichen. Doch nach der Detonation hat sich
lediglich die Zugangsluke aus der Verankerung gelöst und gibt einen Blick auf
das Treppenhaus frei.
Slitch
zögert nicht lange und macht das - vermeintlich - Beste aus der Situation. Sie
landet auf dem Dach und verwandelt sich in ihre Menschengestalt. Nackt und nur
mit ihrer Predator bewaffnet, die sie ihm Rucksack dabei hatte, klettert sie die
Leiter hinunter. Sie steht in einem schmalen Gang, der rechts an einer Stahltür
endet und links führt eine Treppe hinunter in das nächsttiefer liegende
Stockwerk. Slitch eilt zur Tür, hinter der sie den Sicherheits-Rigger vermutet,
und muss feststellen, dass sie dem Kartenleser nicht gewachsen ist.
Als
sie den Rückzug antreten will, hört sie eilige Schritte auf der Treppe und
geht hinter der Betonbrüstung in Deckung, legt mit dem Predator an und zielt
vorsorglich an den oberen Absatz. Dort taucht Sekunden später ein Helm in ihrem
Blickfeld auf und sie versucht, eine Kugel im Übergang zwischen Helm und Oberkörperpanzer
zu platzieren. Der Treffer sitzt und der Wachmann wird nach hinten geschleudert,
kommt aber sofort wieder hoch (nur L) und zieht den Abzug seines Louh Fu
Sturmgewehrs durch. Er hat sich durch die Nacktheit in keiner Weise irritieren
lassen und drei Kugel durchschlagen den Oberkörper von Slitch, die schwer
getroffen nach hinten wankt und nur von der Betonwand am Umfallen gehindert
wird.
Doch
nur kurz, denn vor den sich weitenden Augen der beiden Wachen – Nr.2 kommt
gerade um die Ecke – verwandelt sich Slitch zurück in ihre Adlerform und
versucht, die Leiter und den rettenden Ausstieg zu erreichen. Die, im Umgang mit
Crittern vertrauten, Wachleute sind keine Sekunde lang abgelenkt und schon
trifft die nächste Salve den Alder in der Flanke. Slitch stürzt, doch in ihrer
wahren Gestalt können ihr die Kugeln wenig anhaben. Sie regeneriert den Schaden
und als sich der Adler erneut erhebt, um durch die offene Luke zu entkommen,
bleiben sechs verformte und blutige Geschosse am Boden liegen.
Doch
das Glück ist heute nicht auf der Seite von Slitch. Sie bleibt mit den
Schwingen hängen und schaffte es nicht, sich mit einem Schwung auf das Dach zu
retten. Die beiden Wachen haben ein leichtes Ziel und Kugel um Kugel trifft den
Körper der Gestaltwandlerin, die unter unsäglichen Schmerzen den Halt verliert
und erneut auf dem Boden aufschlägt.
Doch
so leicht ist diese erwachte Kreatur nicht zu töten. Wiederum schließen sich
die Wunden und diesmal konzentriert sich Slitch besser. Mit einem gewaltigen
Schwung drückt sie ihren Körper empor, legt die Flügel an und entkommt durch
die Luke auf das Dach. Einer der Wache schickt ihr noch einen blutigen
Dreierpack Grüße hinterher (S), doch Slitch ist in der Luft und kann
entkommen.
Doch
das eigentliche Ziel, nämlich den Rigger auszuschalten wurde nicht erreicht.
Gimli hat die Ablenkung genutzt und sich astral noch einmal zu der erwachten
Schlange begeben. Er nutzt die Dualität als Schwäche und erledigt das Tier
vorerst aus sicherer Entfernung mit zwei gezielten Betäubungsblitzen.
Am
Tor ist Sam nach wie vor unter Beschuss. Das Trommelfeuer mit Granaten hat einen
Großteil des Betons zerpulvert und dieser ist als Deckung kaum noch zu
gebrauchen. Dann stellt der Rigger auf das schwere MG um, und ein nicht enden
wollender Strom an Geschossen pflügt durch das Gras und den Samurai. Mit
Entsetzen verfolgen die anderen Runner aus ihrer Deckung heraus, wie Serious Sam
von mindestens einem Dutzend Kugel getroffen wird. Der Körper des Samurai hüpft
bei den Einschlägen wie unter Stromschlägen hin und her und bleibt dann reglos
liegen. Sam ist tödlichen getroffen (T, +2 Kästchen) und wird elendig
verbluten, wenn ihm nicht binnen Kürze geholfen werden kann.
Gimli
hat das Geschehen im Astralraum verfolgt und kann noch einen schwachen Rest
Leben in der Aura erkennen. Zurück in seinem Körper beschwört er einen Präriegeist
(Stufe-5) und befiehlt ihm, den leblosen Samurai vom Tor zu den Runnern zu
bringen. Unter Einsatz seiner Kraft der Verschleierung hebt der materialisierte
Geist den leblosen Körper auf und trägt ihn zu den Runnern.
John
und Slitch können sich keine Mitleidspause leisten und die Gestaltwandlerin
macht einen verwegenen Vorschlag. John soll ein neues Paket C4 mit einem Zünder
versehen, das der Adler dann direkt am Geschütz platzieren wird. Gesagt, getan.
Slitch fliegt erneut zum Turm und landet auf dem Waffenträger. Um sicher zu
gehen, dass die Detonation die Gefahr auch beseitigt, versucht sie, den
Sprengstoff so gut es geht zu befestigen, ehe sie sich wieder in die Luft
schwingt.
John
drückt den Zünder und die Explosion erwischt die Gestaltwandlerin noch fast
mit voller Gewalt. Ihre Knochen brechen und eine Wolke Federn umgibt den aus
mehreren Wunden blutenden Adler, der bleiern dem Boden entgegenfällt (S
Schaden), sich dann aber wieder fangen kann und zurück zum Wald fliegt.
Der
Plan hatte Erfolg. Die Halterung des Geschützes ist zerfetzt und eine qualmende
Ruine schleift ruckelnd die Schiene entlang. Als auch noch das Magazin mit den
Granaten detoniert, ist es mit der Waffe endgültig aus. Von dieser Seite droht
den Runnern keine Gefahr mehr. Doch noch auf dem Rückflug kann Slitch erkennen,
dass mindestens sechs bis acht Bewaffnete aus der Tür des Turms gelaufen kommen
und sich paarweise über das Gelände verteilen.
Zurück
am Hügel wird sie Zeuge der verzweifelten Versuche, den Samurai
wiederzubeleben. Shorty kennt solche Situationen von ihrer Ausbildung her
zumindest in der Theorie und versucht sich erst in Erster Hilfe, bevor sie die
Zauberer bemüht. Doch ihre Kenntnisse sind für die massiven Gewebeschäden und
offenen Blutungen zu gering und der kleine Medkit völlig überfordert. Fast
schon zynisch erscheint der blinkende Kommentar „Intensivstation aufsuchen“,
der im Display erscheint.
Auch
Xanatos kann Sam nicht mehr helfen. Ob es an der Entkräftung durch den
Feuerball liegt, oder an der übermäßigen Cyberware, die den Körper des
Samurai kaum noch menschlich erscheinen lässt, kann man nicht sagen. Jedenfalls
gelingt es dem Magier nicht, die heilenden Manaströme zu kanalisieren und auch
nur einige der kleineren Wunden zu schließen. Dennoch scheint sich der Zustand
des Samurai nicht weiter zu verschlechtern. Der große Kerl ist robust genug, um
sich selbst zu stabilisieren.
Mit
ein wenig Erleichterung lösen sich die Blicke der Teammitglieder und wenden
sich vom Körper des Samurais ab, hin zum Gebäudekomplex der Tan Tien
Corporation, der im roten Licht der Abenddämmerung bedrohlich in der Entfernung
aufragt. Dort liegt der Schlüssel zu ihrer sicheren Heimkehr nach Seattle. Dort
müssen sie hinein. Und mit Dicristofaro wieder lebend heraus.
Bevor
sich im Angesicht des leblosen Samurai und der blutverschmierten Slitch der
Funke der Resignation ausbreiten, und von Runner zu Runner überspringen kann, hören
sie plötzlich ein metallisches Schnappen hinter sich. Mit einem leisen Klick
rastet das Kastenmagazin von Fastblade’s Remington ein. Der zweite Samurai
hatte die Umgebung erkundet und steht nun im tiefen Schein der Abendsonne hinter
seinen Teamkollegen. „Los Leute - Auf geht’s“
–
Ende Teil-3 –